Freiwilligendienst der Bundeswehr: 63 Rekruten brechen ab

Der neue Heimatschutz der Bundeswehr hat bisher nicht die Erwartungen erfüllt. Tobias Pflüger von der Linksfraktion würde das Programm gleich wieder beenden.

Eine Rekrutin des freiwilligen Wehrdienstes im Heimatschutz kriecht durch einen Parcours. 
Eine Rekrutin des freiwilligen Wehrdienstes im Heimatschutz kriecht durch einen Parcours. Imago/localpic

Hamburg/Berlin-Den Anfang April gestarteten neuen Freiwilligendienst für den Heimatschutz hat ein erheblicher Teil der neuen Rekruten abgebrochen. Mit Stand 2. Juni haben 63 freiwillig Wehrdienstleistende im Heimatschutz den Dienst vorzeitig beendet, 235 setzen ihren Dienst fort. Das geht aus der Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion hervor, wie Zeit Online am Freitag berichtete. Die Antwort liegt auch der Deutschen Presse-Agentur vor.

Der verteidigungspolitische Sprecher der Linksfraktion, Tobias Pflüger, schlug vor, das Programm zu beenden. Es habe falsche Erwartungen geweckt. „Mit Slogans wie ‚Dein Jahr für Deutschland‘ und ‚Heimat‘ wird vor allem eine rechte Zielgruppe angesprochen. Zudem wird der militärische Alltag in der Außendarstellung der Bundeswehr enorm romantisiert“, sagte Pflüger Zeit online.

Begriff „Heimatschutz“ soll nicht den Rechten überlassen werden

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hatte zum Start des neuen Dienstes erklärt, der Name Heimatschutz sei bewusst gewählt und korrigiere frühere Fehler, diesen Begriff den Rechten zu überlassen. Nach Angaben der Bundeswehr gab es 9000 Bewerber für das Programm.

Die Bundeswehr will zusätzliche Kräfte für Krisen- und Katastropheneinsätze im Inland bereithalten, wie sie derzeit auch in der Corona-Pandemie benötigt werden. Der Dienst steht unter dem Motto „Dein Jahr für Deutschland“. Im ersten Jahr sollen 1000 Männer und Frauen ausgebildet werden.