Vor dem Landgericht München I startet am Donnerstag um 10 Uhr ein neuer Prozess gegen den langjährigen Fußballnationalspieler Jérôme Boateng. Das Amtsgericht hatte ihn im vergangenen Jahr in erster Instanz wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 1,8 Millionen Euro verurteilt. Der Richter sah es als erwiesen an, dass Boateng seine Ex-Freundin 2018 in einem gemeinsamen Karibikurlaub geschlagen hat. Das Urteil wurde aber nicht rechtskräftig, weil Boateng, die Staatsanwaltschaft und auch seine frühere Freundin als Nebenklägerin Berufung einlegten.
„Wir erhoffen uns ein faireres Verfahren“, sagte Boatengs neuer Verteidiger Norman Nathan Gelbart der Deutschen Presse-Agentur vor Prozessbeginn. Das Amtsgericht hatte eine Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 30.000 Euro verhängt. 30.000 Euro sind zwar der höchstmögliche Tagessatz, Boateng ist damit aber nicht vorbestraft. Erst ab 90 Tagessätzen gilt man als vorbestraft.
Freundin geschlagen? Jérôme Boateng bestreitet Vorwürfe
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Die Staatsanwaltschaft, die von gefährlicher Körperverletzung ausgeht, hatte vor dem Amtsgericht eine Bewährungsstrafe von anderthalb Jahren und eine Geldauflage von 1,5 Millionen Euro gefordert, Boatengs damaliger Verteidiger Kai Walden einen Freispruch. Boateng hatte die Vorwürfe bestritten.
Für den neuen Prozess sind zwei Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil soll voraussichtlich schon am Freitag fallen.
