Fridays for Future: 10.000 Menschen gehen in Berlin auf die Straße

Junge Umweltaktivisten setzten ein Zeichen gegen die Klimakrise und gegen den Ukraine-Krieg. Viele schwänzten dafür die Schule.

Umweltschützer demonstrieren in Berlin – gegen Klimakrise und Ukraine-Krieg.
Umweltschützer demonstrieren in Berlin – gegen Klimakrise und Ukraine-Krieg.AFP/John MACDOUGALL

Mehr als 10.000 vor allem junge Menschen haben am Freitag in Berlin für mehr Klimaschutz demonstriert. Sie folgten einem Aufruf der Initiative Fridays for Future, die für den Tag in ganz Deutschland und zahlreichen weiteren Ländern Proteste angekündigt hatte. Allein in Deutschland waren Aktionen an etwa 300 Orten geplant. Die Berliner Polizei sprach von 10.000 Demonstranten, die sich zunächst am Invalidenpark nahe dem Hauptbahnhof in Mitte versammelten und dann zum Brandenburger Tor liefen. Dort gab es eine Kundgebung, auch die bekannte Umweltschützerin Luisa Neubauer von Fridays for Future war dabei.

Unter den Demonstranten waren viele Schüler, die der Schule fernblieben. Auf Plakaten stand: „Klimagerechtigkeit für die Zukunft und Frieden“ und „Hey Ampel, schaltet endlich auf grüne Klimapolitik“. Die 14-jährige Ivana zeigte ein Transparent in blau-gelb, den Farben der ukrainischen Flagge, mit der Aufschrift: „Peace and Justice“. Demonstrantin Katharina sagte: „Das russische Erdgas finanziert den Krieg mit und treibt den Klimawandel voran.“ Die Nutzung des russischen Gases solle gestoppt werden.

Klimaschützer protestieren auch gegen Öl- und Gasimporte aus Russland.
Klimaschützer protestieren auch gegen Öl- und Gasimporte aus Russland.AP/Michael Sohn

„Wir streiken heute für Klimagerechtigkeit und Frieden, denn der Krieg zeigt, dass die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern unsere Lebensgrundlage zerstört und Kriege befeuert“, sagte die Sprecherin der Bewegung, Carla Reemtsma, dem Evangelischen Pressedienst. Die Antwort auf das russische Vorgehen in der Ukraine dürfe nicht die Schaffung neuer Abhängigkeiten von anderen autokratischen Regimen sein. Wichtig sei ein Ende der Nutzung von Öl und Gas. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte vor wenigen Tagen in Katar über Gaslieferungen verhandelt.

Bei den weltweit rund 1000 Klimastreiks forderten Aktivisten erneut ein Ende der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern. In Hamburg etwa versammelten sich rund 3500 Menschen. Die Polizei in Bremen sprach von 3200 Teilnehmern, in München zählten die Beamten 1400 Menschen.

Viele junge Menschen gingen nicht in die Schule, sondern demonstrieren in Berlin.
Viele junge Menschen gingen nicht in die Schule, sondern demonstrieren in Berlin.AFP/John Macdougall