Trotz Regen: 21.000 Teilnehmer demonstrieren in Berlin für „Fridays for Future“

Bundesweiter Aktionstag für Klimaschutz: Lesen Sie hier, was in Berlin passiert.

Demonstranten auf der Straße des 17. Juni.&nbsp;<br>
Demonstranten auf der Straße des 17. Juni.
Sebastian Wells/OSTKREUZ

Berlin-Hunderte Menschen haben sich am Brandenburger Tor an den globalen Protesten der Bewegung „Fridays for Future“ für mehr Klimaschutz beteiligt. Außer der Mahnwache gab es am Freitag noch zwei Fahrraddemos, trotz Regenwetter. Wegen der Corona-Pandemie hatten die Proteste monatelang vor allem im Internet stattgefunden. 

Für die Veranstaltung am Brandenburger Tor waren den Veranstaltern zufolge 10.000, für die beiden Fahrraddemos jeweils 4000 Teilnehmer angemeldet. „Wir haben heute Corona-konformen Klimagerechtigkeitsprotest möglich gemacht“, teilten die Organisatoren in Berlin mit. Die Veranstalter teilten in einem Tweet mit, dass  21.000 Menschen demonstriert hatten. Die Polizei musste kaum auf die Abstandsregeln hinweisen. „Für uns ist das ein ganz schöner Kontrast zu den letzten Corono-Demos", sagte ein Polizeisprecher der Berliner Morgenpost. 380 Einsatzkräfte waren im Einsatz.

Die Kölner Band AnnenMayKantereit spielte bei ihrem Auftritt am Brandenburger Tor einen Song, mit dem sie nach Aussage von Sänger Henning May noch nie aufgetreten ist. Der Refrain des eingängigen, fast a cappella vorgetragenen Stücks heißt „Phrasen, Versprechen, Parolen, so laut, so leer. Phrasen, Versprechen, Parolen. Ich will mehr, mehr, mehr“. Schöner kann man die Frustration der Fridays for Future-Aktivisten mit der Klimapolitik nicht untermalen.

+++Laut FFF Tausende bei Fahrraddemos+++

+++Demonstrationen auch in Nordrhein-Westfalen+++

Nicht nur in Berlin, auch in mehreren Städten Nordrhein-Westfalens demonstrieren Tausende. In Köln schätzten die Organisatoren kurz nach dem Start zur Mittagszeit die Teilnehmerzahl bereits auf rund 7000. In Bonn berichteten die Organisatoren von 3000 Teilnehmern, die Polizei von rund 2000. Die Demonstration verlaufe ohne Störungen, sagte ein Polizeisprecher.

In Aachen sprach die Polizei zunächst von über 1000 Teilnehmern. „Es ist friedlich, sie tragen ihre Masken, alles gut“, sagte eine Sprecherin. In Essen teilten die Organisatoren mit, dass rund 1000 Teilnehmer dabei seien.

In NRW-Städten waren zahlreiche Veranstaltungen geplant. Am Nachmittag sollte es auch eine Kundgebung am Landtag in Düsseldorf geben. Die Organisatoren hatten im Vorfeld versichert, dass Auflagen der Corona-Schutzverordnung eingehalten würden (BLZ/dpa)

+++Eine Fahrraddemo hat begonnen, zweite wird starten+++

+++Thunberg in Stockholm+++

Greta Thunberg hat sich am globalen Klimaprotesttag an diesem Freitag an bewährter Stelle postiert: Die Anführerin der weltweiten Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ versammelte sich am Freitagmorgen gemeinsam mit einem guten Dutzend weiterer Demonstranten vor dem Parlament in Stockholm, um dort wie viele weitere Menschen in aller Welt für einen stärkeren Kampf gegen die Klimakrise zu protestieren. „Heute ist unser globaler Klimaaktionstag, und wir streiken an über 300 Orten!“, schrieb die 17-jährige Schwedin zu einem Foto von der Aktion.

Greta Thunberg (vorne) und andere junge Klimaaktivisten protestieren vor dem schwedischen Parlament Riksdagen in Stockholm.&nbsp;
Greta Thunberg (vorne) und andere junge Klimaaktivisten protestieren vor dem schwedischen Parlament Riksdagen in Stockholm. dpa/APF/Janerik Henriksson

In der Hand hielt Thunberg dabei neben ihrem berühmt gewordenen Protestschild mit der Aufschrift „Skolstrejk för klimatet“ (Schulstreik fürs Klima) ein weiteres Schild, auf dem sie darauf hinwies, Abstand zu halten und sich - in Schweden - nicht mit mehr als 50 Teilnehmern zu versammeln. „In Schweden sind Versammlungen mit mehr als 50 Personen wegen Covid-19 nicht erlaubt, deshalb passen wir uns an“, schrieb Thunberg dazu, die außerdem einen Mund-Nasen-Schutz mit dem Emblem von „Fridays for Future“ trug. Parallel teilte sie am Morgen fleißig Eindrücke von Protestaktionen aus anderen Weltteilen, etwa Australien, Bangladesch und Japan. Laut Fridays for Future sind weltweit mehr als 3000 sogenannte Klimastreiks geplant, allein in Deutschland an diesem Freitag mehr als 400 Demonstrationen. In Deutschland gab es auch Unterstützung von Wirtschaftsminister Peter Altmaier.

Laut „Fridays for Future“ sind weltweit mehr als 3000 sogenannte Klimastreiks geplant, allein in Deutschland an diesem Freitag mehr als 400 Demonstrationen. 

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