Friedensdemo von Wagenknecht: Linken-Spitze fehlt bei Aufruf
„Namhafte Nazis und rechte Organisationen“ würden massiv zu Wagenknechts Demo am 25. Februar mobilisieren, heißt es aus der Linken. Aktuell fehle beim Aufruf die „Abgrenzung nach rechts“.

Die Spitze der Linken bleibt bei der Kritik am Aufruf ihrer Parteikollegin Sahra Wagenknecht zu einer Demonstration für Frieden in der Ukraine am 25. Februar. „Ganz konkret fehlt uns in dem Aufruf die klare Abgrenzung nach rechts, die nämlich augenblicklich dazu führt, dass namhafte Nazis und rechte Organisationen diesen Aufruf unterstützen und massiv zu der Demo am 25. mobilisieren“, sagte Bundesgeschäftsführer Tobias Bank am Montag in Berlin.
Stattdessen seien Parteimitglieder aufgerufen, rund um den Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine vom 24. Februar 2022 an dezentral organisierten Protesten teilzunehmen. Kernforderungen seien der Abzug russischer Truppen aus der Ukraine, aber auch, dass „die Bundesregierung anstatt aufzurüsten die Eskalationsspirale endlich durchbrechen muss“, sagte Bank.
Sevim Dagdelen: „So handelt die Spitze einer Sekte“
Wagenknecht hatte zusammen mit der Feministin Alice Schwarzer zu der Demonstration am Brandenburger Tor aufgerufen. Die Reaktion der Parteispitze kritisierte die Linken-Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen ihrerseits scharf. „Es ist eine nicht zu entschuldigende Fehlleistung, die große Friedenskundgebung derart zu diffamieren“, erklärte Dagdelen in Berlin. „Eine solche Absage an die Hunderttausenden, die bisher schon das Manifest für Frieden gezeichnet haben, ist nachgerade selbstzerstörerisch. So handelt die Spitze einer Sekte, aber keine verantwortungsvolle linke Partei.“
Wagenknecht und Schwarzer wurde schon vergangene Woche vorgehalten, sich nicht eindeutig gegen rechts und die AfD abgegrenzt zu haben. Diese Kritik hatte Wagenknecht zurückgewiesen und erklärt: „Dass Rechtsextremisten, die in der Tradition eines Regimes stehen, das den schlimmsten Weltkrieg seit Menschheitsgedenken vom Zaun gebrochen hat, auf einer Friedensdemo nichts zu suchen haben, versteht sich von selbst.“ Wer ihren Aufruf als „rechtsoffen diffamiert“, vergesse, „dass nicht der Ruf nach Frieden, sondern die Unterstützung von Militarismus und Krieg seit ewigen Zeiten Kennzeichen rechter Politik ist“.
