Friedensnobelpreis geht an Welternährungsprogramm

Das Nobelkomitee hat den Friedensnobelpreis an das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen verliehen – für dessen Dienste in der Bekämpfung des weltweiten Hungers und den humanitären Einsatz in Krisengebieten.

Frauen sitzen vor dem Gebäude des UN-Welternährungsprogramms (WFP) in Kabul.
Frauen sitzen vor dem Gebäude des UN-Welternährungsprogramms (WFP) in Kabul.EPA European Pressphoto Agency/epa/dpa

Oslo-Das Nobelkomitee hat am Freitag den diesjährigen Gewinner des Friedensnobelpreises bekannt gegeben: das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP). Das WFP wird für seine „Bemühungen im Kampf gegen den Hunger, für die Beiträge zur Besserung der Lebensbedingungen in Krisengebieten und für die Verminderung des Einsatzes von Hunger als Waffe in Kriegen und Konflikten“ ausgezeichnet, sagte Berit Reiss-Andersen, Vorsitzende des Komitees.

Das WFP ist das weltweit größte, gemeinnützige Programm, das sich der Bekämpfung von Hunger verschrieben hat. Im Jahr 2019 wurden dadurch über 100 Millionen Menschen in 88 Ländern unterstützt, die Opfer von Hunger und mangelnder Versorgung mit Lebensmitteln waren. Insbesondere die Corona-Pandemie hätte die Lage in Ländern wie Nigeria, dem Südsudan und Burkina Faso weiter verschärft, sodass humanitäre Interventionen immer wichtiger werden.

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Der Friedensnobelpreis wird als einziger Nobelpreis nicht direkt von der Nobelstiftung verliehen, sondern von einem fünfköpfigen Komitee, welches vom norwegischen Parlament ernannt wird. Das WFP hat sich insgesamt gegen 317 andere Kandidaten durchgesetzt und erhält damit den mit 10.000.000 Schwedischen Kronen (ca. 955.000 Euro) dotierten Preis. In der Vergangenheit wurden bereits Organisationen wie die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (2017), die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (2013) und der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen (2007) für ihre humanitären Bemühungen ausgezeichnet.