Frost-Tau-Wechsel: Mehr Schäden an Straßen befürchtet

Das Winterwetter dürfte Brandenburgs Autopisten schwer zu schaffen gemacht haben. Davon gehen der Landesbetrieb Straßenwesen und die Kommunen aus.

Ein Auto fährt durch ein großes Schlagloch (Symbolbild).
Ein Auto fährt durch ein großes Schlagloch (Symbolbild).dpa/Jan Woitas

Potsdam-Der aktuelle Winter dürfte buchstäblich Sprengkraft auf Brandenburgs Straßen haben. Wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab, birgt das bisherige Frost- und Tauwetter erhebliche Gefahren für die Straßenbeläge. „Die Schäden, die der stete Wechsel von Plus- und Minustemperaturen verursacht hat, ist auf den Straßen sichtbar“, sagt der Sprecher des Landesbetriebs Straßenwesen, Steffen Streu. Der Betrieb betreut 2740 Kilometer Bundes- und 5680 Kilometer Landesstraßen sowie 2082 Kilometer Radwege in Brandenburg.

„Wir beginnen mit der Sichtung der Schäden, für eine Zwischenbilanz ist es aber noch zu früh, denn noch ist der Winter nicht vorbei“, sagt Streu. Auch in den kommenden Tagen sei mit einem Wechsel von Plus und Minustemperaturen zu rechnen, der weitere Schäden verursachen könne.

Potsdam: Straßenschäden größer als in den vergangenen Wintern

Auch in der Landeshauptstadt Potsdam, die für über 600 Kilometer Straße auf ihrem Gebiet zuständig ist, bereitet das extreme Rauf und Runter der Temperaturen Sorgen. „Dieses Jahr kam der Frost-Tau-Wechsel häufiger vor, sodass die Schäden gravierender sind als in den letzten Wintern“, sagt Stadtsprecherin Christine Homann. „Die Substanz des alten Straßenbestandes stellt uns vor die größten Herausforderungen“, so die Sprecherin weiter. Eine umfassende Übersicht gebe es jedoch noch nicht, Auswertungen möglicher Winterschäden lägen umfassender im Frühling vor.

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Gefahrenstellen werden fortlaufend beseitigt

Der Potsdamer Bauhof beseitigt Homann zufolge im Rahmen der Streckenkontrolle fortlaufend und permanent Gefahrenstellen, wozu auch Frostaufbrüche gehören. „Die Sanierung von Straßen bedarf einer längerfristigen Vorbereitung“, sagt die Sprecherin. Reguläre Straßenbauarbeiten könnten erst bei Temperaturen über fünf Grad und trockener Oberfläche ausgeführt werden. Der vom Bauhof verwendete Reparaturasphalt sei hochwertig und für die Beseitigung von Gefahrenstellen in der kalten Jahreszeit sehr geeignet. „Sowohl bei der Straßenunterhaltung als auch beim Neubau werden ausschließlich zertifizierte Materialien verwendet“, sagt Homann.

Vereinzelt Schäden hat weiterhin der Landkreis Potsdam-Mittelmark den Winter über feststellen müssen. Er betreut gut 310 Kilometer Kreisstraßen und 50 Kilometer Radwege. „Über das gesamte Kreisstraßennetz verteilt gibt es vereinzelte Abschnitte, die aufgrund ihrer Belagsstruktur zu Frostschäden neigen“, sagt Kreissprecherin Andrea Metzler. Besondere Schwerpunkte seien bisher jedoch nicht erkennbar. Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, würden Schlaglöcher sofort nach Erkennen repariert. Für die Sanierung kompletter Straßen bedürfe es jedoch längerer Vorbereitungs- und Planungszeiträume. Größere Reparaturmaßnahmen können erst nach Abschluss der Frostperiode geplant werden.

Bis Mitte April will der Landkreis Uckermark alle Schäden der in seiner Verantwortung liegenden 380 Kilometer Kreisstraßen erfassen. Das teilt Kreissprecherin Ramona Fischer mit. Bis Ende März will der Landesbetrieb Straßenwesen die Schäden erfasst haben. „Anschließend wird die Beseitigung auf den Weg gebracht“, sagt Steffen Streu. Dies geschehe mit dem Heißmischgut-Asphalt, dessen Verwendung nur sinnvoll sei, wenn die Temperaturen dauerhaft im Plusbereich liegen würden. Bei Schäden, die die Verkehrssicherheit beeinträchtigen, komme Kaltmischgut zum Einsatz. „Dessen Dauerhaftigkeit ist allerdings begrenzt, was eine gründliche Beseitigung des Schadens in relativ kurzer Zeit durch Heißmischgut erforderlich macht“, erklärt der Sprecher.