Vor WM in Katar: FIFA-Schiedsrichter outet sich als schwul

Der Brasilianer Igor Benevenuto macht seine Homosexualität öffentlich. Im WM-Gastgeberland Katar steht diese allerdings unter Strafe.

Der Schiedsrichter Igor Benevenuto hat sich als schwul geoutet.
Der Schiedsrichter Igor Benevenuto hat sich als schwul geoutet.dpa/ZUMA Press/Dudu Macedo

Der brasilianische FIFA-Schiedsrichter Igor Benevenuto hat seine Homosexualität öffentlich gemacht. Wie die Sportschau berichtete, steht Benevenuto für 2022 auf der Liste der Video-Referees des Fußball-Weltverbands. Weil Fußball als Männersache betrachtet werde, habe er in dem Sport seine Sexualität verstecken können. Trotzdem sei auch er homophob angefeindet worden.

„Ich habe mein Leben damit verbracht, mich selbst zu opfern, um mich vor der physischen und emotionalen Gewalt der Homophobie zu schützen“, sagte Benevenuto. In Brasilien, wo weltweit die meisten Schwulen getötet würden, müsse er auch mit der Angst vor dem Sterben umgehen. Er wolle sich nun aber endlich befreien.

Fußball-WM: Homosexualität in Katar strafbar

Benevenutos Sexualität könnte im Gastgeberland der WM zum Problem werden, falls er von der FIFA nominiert wird. In Katar ist Homosexualität verboten und steht unter Strafe. Die Strafen sehen Auspeitschen, Inhaftierung oder sogar die Todesstrafe vor.

FIFA-Präsident Gianni Infantino betonte noch im Mai: „Jeder wird sehen, dass jeder hier in Katar willkommen ist, auch wenn wir über LGBTQ+ sprechen.“ Die FIFA erklärte auf Anfrage erneut, dass Regenbogenfahnen im Stadion erlaubt seien. Die katarischen WM-Organisatoren erklärten, dass sie Richtlinien des Weltverbandes diesbezüglich respektieren würden.

Wie tolerant mit offen homosexuellen Personen während der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar tatsächlich umgegangen wird, ist jedoch unklar.