Angesichts eines möglichen Stopps von Gasimporten aus Russland hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) vor möglichen Lieferengpässen gewarnt. Das geht aus der Antwort seines Ministeriums auf eine Kleine Anfrage der Unionsfraktion hervor, die der Rheinischen Post vorliegt.
„Viele Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft (zum Beispiel Molkereien, Schlachthöfe, Mühlen sowie Bäckereien) sind zwingend auf die Versorgung mit Gas angewiesen, um Lebensmittel beziehungsweise Futtermittel herstellen zu können“, heißt es dort. Bei einem Lieferstopp von russischem Gas könne mit weiteren Preissteigerungen sowie Engpässen gerechnet werden. Die Lebensmittelversorgung in Deutschland sei jedoch weiterhin gesichert.
Speiseöle besonders von Teuerungen betroffen
Die Bundesregierung gehe derzeit davon aus, dass die Gesamtversorgung mit Gas „bis Ende des Sommers beziehungsweise Anfang des Herbstes 2022“ auch ohne russisches Gas sichergestellt werden kann. Von den Teuerungen sind Grundnahrungsmittel wie Speisefette und -öle, Gemüse, Brot, Getreideerzeugnisse, Fleisch und Fleischwaren betroffen, wie das Statistikamt mitteilte.
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Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine wird die Abhängigkeit Deutschlands und der EU vom russischen Gas zunehmend infrage gestellt. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sieht ein Öl-Embargo gegen Russland nach eigenen Worten „in greifbarer Nähe“. Ungarn allerdings stellt sich gegen einen EU-weiten Importstopp.
