Russland legt Gas-Pipeline nach China eine Woche lang still

Für sieben Tage würden „planmäßige Prophylaxearbeiten“ an der Gasleitung „Kraft Sibiriens“ nach China vorgenommen. Das geschehe zweimal jährlich, so Gazprom.

16. September 2022: Russlands Präsident Wladimir Putin spricht mit Chinas Präsidenten Xi Jinping während des Gipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit.
16. September 2022: Russlands Präsident Wladimir Putin spricht mit Chinas Präsidenten Xi Jinping während des Gipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit.AFP/Sputnik/Sergei Bobylyov

Russlands Gaslieferungen an China über die Pipeline „Kraft Sibiriens“ werden wegen Reparaturarbeiten für eine Woche lang gestoppt. „Vom 22. bis 29. September werden planmäßige Prophylaxearbeiten an der Gasleitung ‚Kraft Sibiriens‘ durchgeführt“, teilte der Energiekonzern Gazprom am Dienstag auf seinem Telegram-Kanal mit. Demnach erfolgen die Wartungsarbeiten vertragsgemäß zweimal jährlich, im Frühjahr und im Herbst.

Anfang September hatte Gazprom wegen einer Wartung Lieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 nach Deutschland gestoppt und anschließend nicht wieder aufgenommen. Begründet wird dies vom Staatskonzern Gazprom mit einem Ölleck, das angeblich nur bei einer Werksreparatur in Kanada ausgebessert werden könne. Bereits zuvor hatte Gazprom unter Verweis auf die durch westliche Sanktionen ausfallenden Turbinen immer weniger Gas durch die Pipeline geleitet. In Berlin wird allerdings vermutet, dass die technischen Probleme nur vorgeschoben sind, um politische Ziele – vor allem die Lockerung der Sanktionen – durchzusetzen und Druck auf Europa zu machen.

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Die Gefahr eines Lieferstopps durch die Pipeline „Kraft Sibiriens“ sehen politische Beobachter daher nicht. Die Beziehungen zwischen Russland und China sind durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine nicht belastet. Moskau versucht seine Gaslieferungen nach China im Zuge des Ukraine-Kriegs noch stärker auszubauen.