Gefahrenmeldung für Oder-Gebiet: Menschen und Tiere sollen Fluss meiden

Für mehrere Brandenburger Landkreise liegt eine amtliche Gefahrenmitteilung vor. Es werden wieder vermehrt tote Fische angespült.

Tote Fische treiben im Wasser des deutsch-polnischen Grenzflusses Oder.
Tote Fische treiben im Wasser des deutsch-polnischen Grenzflusses Oder.dpa/Patrick Pleul

Das Fischsterben in der Oder erreicht eine neue Wendung. Wie das RBB-Inforadio am Sonntag berichtet, werden im Bereich Oderberg wieder vermehrt tote Fische angespült. Dem Bericht zufolge hat die Leitstelle der Feuerwehr eine amtliche Gefahrenmitteilung herausgegeben. Demnach sollen Menschen und Tiere das Gebiet meiden und die Fische nicht berühren. Auch solle in dem Bereich nicht geangelt werden. Der Grund sei eine mögliche Gewässervergiftung. 

Die Gefahrenmitteilung gilt für mehrere brandenburgische Landkreise. Dem Bericht zufolge sind die Kreise Barnim, Uckermark und Oberhavel betroffen. Der Warnbereich erstreckt sich den Angaben zufolge über die Gemeinden Hohenfinow, Liepe, Lunow-Stolzenhagen, Chorin, Niederfienow sowie die Städte Oderberg, Angermünde und Eberswalde.

Ursache für Fischsterben noch nicht abschließend geklärt

Seit Anfang August war aus dem deutsch-polnischen Grenzfluss tonnenweise toter Fisch geborgen worden. Experten gehen davon aus, dass ein hoher Salzgehalt im Fluss ein wesentlicher Grund ist, verbunden mit Niedrigwasser, hohen Temperaturen und einer giftigen Algenart. Hunderte chemische Substanzen können nach Angaben von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) als Mitverursacher der Umweltkatastrophe infrage kommen. Das Fischsterben hatte zu Verstimmungen im Verhältnis zwischen Deutschland und Polen geführt. Polen pocht auf einen Ausbau der Oder, Deutschland will einen Stopp.

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Die genaue Ursache für das Fischsterben ist nach Angaben des Brandenburger Umweltministers noch nicht abschließend geklärt. Bis Ende September solle der Abschlussbericht einer deutsch-polnischen Expertengruppe über die Ursachen vorliegen. Nach Angaben aus seinem Umweltministerium könnte die Einleitung von Salz legal gewesen sein. (mit dpa)