Geimpfte wütend auf Lauterbach wegen Booster-Chaos

Der neue Bundesgesundheitsminister zieht den Unmut vieler Geimpfter auf sich. Grund sind unklare Aussagen zum Thema Booster und Omikron bei Twitter.

Karl Lauterbach
Karl Lauterbachimago

Viele Menschen in Deutschland wollen sich so bald wie möglich boostern lassen. Grund ist auch die Sorge vor den neuen Corona-Variante Omikron. Aber nicht jeder, der eine weitere Impfung haben will, bekommt sie momentan auch. Ein Twitterpost von Karl Lauterbach dazu sorgt nun für Unmut bei vielen Geimpften. Lauterbach schreibt in Bezug auf eine neue Studie aus Großbritannien: „Diese wichtige UK Studie zu Omikron zeigt erstmals klarer, wie ansteckend Variante ist. 2 mal BionTech fällt nach 4 Monaten auf 34 Prozent Schutz vor sympt. Infektion. Nach Booster steigt Schutz auf 75 Prozent. Frühe Boosterimpfung scheint sinnvoll, wahrscheinlich notwendig .“

Für diesen Post wird er nun kritisiert, auch von CDU-Urgestein Ruprecht Polenz. Er schreibt: „Ich bin nicht sicher, ob diese Kommunikation der Rolle des Gesundheitsministers entspricht. Was heißt: frühe Boosterimpfung wahrscheinlich notwendig? Kann /sollte man JETZT nach vier oder drei Monaten boostern?“ Hier beginnt eine Disksussion. Ein User antwortet Polenz: „Ich verstehe es so, dass @Karl_Lauterbach den Tweet hier nicht als Politiker, sondern als Wissenschaftler abgesendet hat. So wie bisher auch! Als Gesundheitsminister wird er bei entsprechender Studienlage sicher seine Entscheidungen treffen und dementsprechend kommunizieren.“ Ein Antwort darauf lautet: „Ja sicherlich, nun ist er aber Gesundheitsminister und jede öffentliche Kommunikation, besonders wenn es sein Ressort betrifft, ist die des Gesundheitsministers.“

Auch unabhängig von der Diskussion über die Rollen als Gesundheitsminister und Wissenschaftler reagieren viele Geimpfte ungehalten auf die Aussage Lauterbachs, dass eine frühe Boosterimpfung sinnvoll scheine. So heißt es: „Erzählen Sie das den Impfzentren, die Leute mit fünf Monaten und drei Wochen wieder wegschicken. Noch nirgends einen Arzt gefunden, der unter fünf Monaten boostert.“ Und an anderer Stelle: „Herr Lauterbach, das sind doch alles keine überzeugenden Werte mehr. Ich will keine Wahrscheinlichkeitsrechnung, ich will als Geimpfte sicher geschützt sein. Und zwar nicht nur für ein paar Monate. Ansonsten bringt´s nichts!“ Und weiter: „Am Anfang war mal die Rede von 95 Prozent Impfschutz. Bei Niedriginzidenz war mir das ausreichend. Bei den aktuellen Inzidenzen würde ich mindestens 99 Prozent Schutz haben wollen. Und das sicher für mindestens ein Jahr. Alles andere ist reines Glücksspiel, da fühlt man sich doch nicht sicher!“

Ein jüngerer, nach eigenen Angaben ebenfalls geimpfter User schreibt: „Hallo Herr Lauterbach, ich habe relativ lange auf meine Impfung warten müssen (Vorrang für Ältere etc.) und habe erst im August die zweite Impfung bekommen. Das jetzt zu lesen und beim Boostern noch lange warten zu müssen ist (Mal wieder) ziemlich frustrierend.“