Sprachpapst Wolf Schneider wettert gegen das Gendern
Der 97-jährige Journalist und Buchautor ist als Sprachexperte hoch angesehen. Er sagt: Gendern ist „Wichtigtuerei von Leuten, die von Sprache keine Ahnung haben“.

Der renommierte Journalist, Buchautor und Stillehrer Wolf Schneider hat sich gegen das Gendern in der deutschen Sprache gewandt. Zuletzt hatte die Debatte um Gender-Wortschöpfungen wieder Fahrt aufgenommen, weil diese vielfach von Moderatoren in ARD und ZDF verwendet werden.
Sprachexperte Schneider sagte der Bild-Zeitung: „Die ganze Gender-Debatte ist eine Wichtigtuerei von Leuten, die von Sprache keine Ahnung haben. Zwischen dem natürlichen und dem grammatischen Geschlecht besteht nicht der geringste Zusammenhang. Wie könnte es sonst das Weib heißen? Der Löwe, die Schlange, das Pferd. Obwohl sie alle dieselben zwei Geschlechter haben.“ Die Führungskraft, im grammatischen Geschlecht weiblich, sei heute überwiegend ein Mann – und keiner habe sich je beschwert, so Schneider. „Die Liebe ist weiblich, dabei soll es bleiben.“
Gendersprache: Diese Beispiele ärgern Wolf Schneider besonders
Die Bild-Zeitung listet einige Beispiele auf, die Schneider besonders ärgern und die er als „Verhohnepipelung“ bezeichnet: „Radfahrende“ oder „Radfahrer*innen“ – statt Radfahrer. Oder auch: „Studierendenwerk“ – statt Studentenwerk, „Zu Fuß Gehende“ – statt Fußgänger.
Wolf Schneider war Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung und beim Stern sowie Chefredakteur der Zeitung Die Welt. Er leitete die renommierte Henri-Nannen-Schule in Hamburg, bildete Hunderte Journalisten aus und schrieb bekannte Bücher wie „Deutsch für Profis“ und „Das neue Handbuch des Journalismus und des Online-Journalismus“.
