RKI: Lauterbach entmachtet Wieler

Das RKI wird kritisiert, weil es kurzfristig den Genesenenstatus verkürzt hatte. Der SPD-Gesundheitsminister möchte nun wieder „selbst entscheiden“.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) entzieht dem RKI die Macht über den Genesenenstatus. (Archivbild)
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) entzieht dem RKI die Macht über den Genesenenstatus. (Archivbild)imago/Chris Emil Janssen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) entzieht dem Robert-Koch-Institut (RKI) nach der Kritik an der Entscheidung zur Verkürzung des Genesenenstatus diese Kompetenz wieder. „Über tiefgreifende Entscheidungen wie etwa den Genesenenstatus möchte ich selbst und direkt entscheiden“, sagte Lauterbach der Bild. „Sonst trage ich die politische Verantwortung für das Handeln anderer.“

Mit der Covid-19-Schutzmaßnahmen-Ausnahmenverordnung vom Januar waren das RKI und das Paul-Ehrlich-Institut ermächtigt worden, darüber zu entscheiden, wer unter welchen Umständen und wie lange als genesen beziehungsweise geimpft gilt. Das RKI war Mitte Januar heftig kritisiert worden, weil es kurzfristig den Genesenenstatus von sechs auf drei Monate verkürzt hatte und sich somit für Millionen Deutsche der Zugang zur Gastronomie, Fitnessstudios und Veranstaltungen über Nacht veränderte.

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RKI-Chef Lothar Wieler war daraufhin unter anderem von der FDP heftig angegangen worden. Lauterbach hatte sich jedoch vor den Behördenchef gestellt und ihm sein Vertrauen versichert. Die umstrittene Verkürzung des Genesenenstatus wird nach Beschlüssen der Bund-Länder-Beratungen am Mittwoch ebenfalls wieder rückgängig gemacht.