Gruselige Nester: Gespinstmotte wieder in Berlin aktiv

Die Gespinste mit den Raupen darin sehen gruselig aus – viele Bürger melden sich daher bei den Bezirken.

Raupen der Gespinstmotte an einem Strauch. Die Gespinstmotte ist ungefährlich.
Raupen der Gespinstmotte an einem Strauch. Die Gespinstmotte ist ungefährlich.Imago/Shotshop

Sie hängen derzeit an Sträuchern und Bäumen in ganz Berlin: Weiße Netze mit zahlreichen weißlichen Raupen daran. Es sind die Gespinstnester der Gespinstmotte. Weil allerdings derzeit auch der Eichenprozessionsspinner mit seinen allergieauslösenden Haaren unterwegs ist, melden viele Berliner die Gespinste den Bezirksämtern.

„Die Gespinstmotte ist aus gesundheitlicher Sicht für Menschen harmlos“, teilt das Bezirksamt Reinickendorf dazu mit. „Die weißlichen Raupen mit schwarzen Flecken spinnen in den Gehölzen Gespinste, die zwar gruselig aussehen, aber keine allergischen Hautreaktionen hervorrufen.“

Anzeige | Zum Weiterlesen scrollen

Gespinstmotte frisst Sträucher kahl

Von der Gespinstmotte befallene Sträucher werden manchmal komplett kahlgefressen. Die Pflanzen erholen sich im Laufe der Vegetationszeit jedoch wieder und treiben bereits zwei bis drei Wochen nach dem Kahlfraß wieder aus. Ab Juli entpuppen sich dann kleine helle Schmetterlinge von einem Zentimeter Spannweite und mit auffällig schwarz gepunkteten Flügeln.

Dass Gespinstmotten immer häufiger und in großen Massen auftreten, ist durch den Klimawandel bedingt. Die Falter bevorzugen eine trockene und warme Witterung und fühlen sich daher zunehmend auch in unseren Breiten wohl. Die kleinen Raupen überziehen die Bäume und Sträucher mit silbrigen Gespinsten, um sich vor Fressfeinden wie Vögeln oder Witterungseinflüssen wie starkem Regen zu schützen. Hunderte von Larven leben in den Gespinsten und fressen mit großem Appetit die Sträucher leer. Dann verpuppen sich die Raupen im Schutz der Gespinste und fliegen nach zwei Wochen als Schmetterling durch die Wälder und Gärten.

Eichenprozessionsspinner: Haarig und an Eichen

Nest eines Eichenprozessionsspinners an einem Baum.
Nest eines Eichenprozessionsspinners an einem Baum.Imago/Sven Eckelkamp

Anders als die Gespinstmotte ist der Eichenprozessionsspinner für den Menschen gefährlich. Er lebt an an Eichen - insbesondere Stiel- und Traubeneichen. Seine Brennhaare enthalten ein Nesselgift, das bei Tieren und Menschen entzündliche Reaktionen auslösen kann. Dadurch können nach einem Hautkontakt Juckreiz und Hautentzündungen hervorgerufen werden. Sind die Augen betroffen, entstehen Augenreizungen oder ernsthafte Entzündungen. Insbesondere in der Nähe von Schulen, Wohngebäuden und Freizeiteinrichtungen ist der Eichenprozessionsspinner deshalb ein Problem.