Affenpocken in Berlin: Fallzahlen steigen, sehr hohe Impfnachfrage

Das RKI meldete zuletzt 1140 Fälle in Berlin. Die bisher vom Bund gelieferten Impfdosen werden bei gleichbleibender Nachfrage bald aufgebraucht sein.

Seit Mitte voriger Woche werden in Berlin Impfungen gegen das Affenpocken-Virus verabreicht.
Seit Mitte voriger Woche werden in Berlin Impfungen gegen das Affenpocken-Virus verabreicht.dpa/Sven Hoppe

Rund zwei Monate nach dem ersten nachgewiesenen Fall von Affenpocken in Deutschland ist die Zahl der entdeckten Erkrankungen auf mehr als 2000 gestiegen, wobei Berlin weiterhin besonders stark betroffen ist.

Das Landesamt für Gesundheit und Soziales der Bundeshauptstadt wies am Dienstag 1140 Betroffene aus, wobei fast alle an den Affenpocken Erkrankten männlich sind. Deutschlandweit sind dem Robert-Koch-Institut (RKI) bisher genau 2033 Fälle gemeldet worden.

Senatsverwaltung: Sehr hohe Impfnachfrage, Nachschub nötig

Impfungen gegen Affenpocken, die bislang nur bestimmten Gruppen empfohlen werden, sind in Berlin Mitte vergangener Woche angelaufen. Die Senatsverwaltung für Gesundheit sprach am Dienstag auf Anfrage von einer sehr hohen Nachfrage. Wie viele Menschen schon geimpft wurden, sei aber noch nicht klar. „Das Impfmonitoring läuft gerade an, uns liegen noch keine validen Zahlen vor“, hieß es. Die rund 8000 in Berlin verfügbaren Impfdosen werden nach Einschätzung der Behörde aber schnell aufgebraucht sein. „Deshalb brauchen wir vom Bund zeitnah weitere Impfdosen.“

„Die Übertragungen erfolgen in diesem Ausbruch nach derzeitigen Erkenntnissen in erster Linie im Rahmen von sexuellen Aktivitäten, aktuell insbesondere bei Männern, die sexuelle Kontakte mit anderen Männern haben“, schreibt das RKI. Grundsätzlich kann sich mit dem Virus jeder anstecken, der engen körperlichen Kontakt mit einem Infizierten hat.

RKI: Affenpocken keine weitreichende Bedrohung für Bevölkerung

Die Krankheit verläuft laut RKI bei den meisten Menschen mild und heilt in der Regel von allein ab. Schwere Verläufe sind aber möglich, insbesondere bei Kindern oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung schätzt das RKI derzeit als gering ein.