Gesundheitsamt in Mitte kommt mit Kontaktverfolgung nicht hinterher

Das Gesundheitsamt in Mitte ist überlastet. Nicht alle Kontaktpersonen können binnen 24 Stunden erreicht werden, wie es das RKI empfiehlt. 

Corona-Test (Symbolbild).
Corona-Test (Symbolbild).imago images/MiS

Berlin-Das Gesundheitsamt in Mitte schafft es derzeit nicht, alle Kontaktpersonen einer infizierten Person innerhalb von 24 Stunden zu erreichen und notfalls mit Quarantäneauflagen zu belegen. Das sagte Mittes Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) am Sonntag dem Tagesspiegel. „Wir weichen also von der Linie ab, die das Robert-Koch-Institut empfiehlt“, so von Dassel. Deshalb würde der Bezirk derzeit in einem schnelleren Einstellungsverfahren neue Mitarbeiter einstellen. Diese bräuchten aber noch mehrere Wochen zur Einarbeitung. Zudem seien mindestens 30 weitere Personen vonnöten, um die Fälle bearbeiten zu können, so von Dassel gegenüber der Zeitung.

Im Bezirk Mitte ist Zahl der Neuinfektionen besonders hoch, sie liegt bei 50 pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen. Am Sonnabend verzeichnete der Bezirk 23 neue Corona-Fälle gegenüber dem Vortag.

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Von Dassel sagte dem Tagesspiegel zu den Vorschlägen von Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD), die Kontaktbeschränkungen wieder auszuweiten: „Wir sind grundsätzlich für diese Punkte, allerdings unter der Bedingung, dass sie berlinweit gelten. Wir brauchen keinen Flickenteppich. Deshalb wäre es gut, wenn der Senat am Dienstag die einheitlichen, verschärften Maßnahmen beschließt.“