Berliner SPD-Chefin Giffey: Bundesweite 2G-Regel prüfen
Angesichts steigender Corona-Zahlen gelte es, verbindlichere Maßnahmen zu prüfen. Die Bund-Länder-Vertreter wollen heute über ihr weiteres Vorgehen beraten.

Berlin-Die Berliner SPD-Chefin Franziska Giffey hält es für sinnvoll, bei weiter steigenden Coronazahlen eine bundesweite 2G-Regelung zu prüfen. „Wir sind deutschlandweit in einer sehr ernsten Lage, obwohl sich ein Großteil der Gesellschaft seit eineinhalb Jahren an die Regeln hält und rund 70 Prozent geimpft sind“, sagte Giffey den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Gerade diese Menschen dürften nicht noch weitere schwerwiegende Einschränkungen hinnehmen müssen.
„Wenn aber alle Angebote, Kampagnen, Sensibilisierungen und Appelle für eine höhere Impfrate nicht mehr helfen, dann müssen wir verbindlichere Maßnahmen prüfen, um die Infektionszahlen zu senken, das Gesundheitssystem vor Überlastung zu bewahren und einen erneuten Lockdown zu verhindern“, sagte Giffey.
Giffey: Arbeitgeber sollten Impfstatus von Angestellten erfragen dürfen
Die deutschlandweite, flächendeckende Ausweitung der 2G-Regel – „mit Ausnahmen nur für die, die sich nicht impfen lassen können“ – „gehört dazu“, wird Giffey zitiert. 2G bedeutet, dass in der Regel nur geimpfte und genesene Menschen Zutritt beispielsweise zu Freizeiteinrichtungen oder Restaurants haben. In Berlin gilt diese Regelung bereits.
An diesem Donnerstag wollen Vertreter von Bund und Ländern über das weitere Vorgehen beraten. Nach Meinung von Giffey sollte es auch Arbeitgebern ermöglicht werden, nach dem Impfstatus ihrer Beschäftigten fragen zu dürfen.
Giffey war früher Bundesfamilienministerin. Sie könnte im Dezember zur neuen Regierenden Bürgermeisterin von Berlin gewählt werden, falls sich SPD, Grüne und Linke auf einen Koalitionsvertrag einigen.
