Giffeys Doktorarbeit: Transparenzplattform verklagt FU

Der Prozess hinter der Entscheidung, der SPD-Politikerin den Doktortitel nicht abzuerkennen, sei weitgehend intransparent geblieben.

Franziska Giffey (SPD)
Franziska Giffey (SPD)dpa/Wolfgang Kumm

Berlin-Die Transparenzplattform FragDenStaat verklagt die Freie Universität (FU) Berlin wegen ihres Verhaltens in der Debatte um die Doktorarbeit von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD).

Der zur Rüge führende Bericht war vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der FU mithilfe des Informationsfreiheitsgesetzes über FragDenStaat angefragt worden. Der AStA hatte das Dokument laut der Plattform erst nach einem Widerspruch und unter Androhung einer Klage erhalten.

FragDenStaat: Problem für offene Debatte

Weitere Dokumente gebe die FU jedoch nicht heraus, weshalb weiterhin unklar sei, „mit welchen Argumenten Giffey um ihren Doktortitel kämpft und wie sie sich zu den Plagiatsvorwürfen im Einzelnen positioniert“.

Das sei ein Problem für eine offene wissenschaftliche Debatte. Dazu schreibt die Plattform: „Wenn nicht alle Argumente eingesehen und Gegenstand der öffentlichen Debatte werden können, ist es kaum möglich, unabhängig zu bewerten, ob die Universität bei Doktortiteln von Minister:innen ein Auge zudrückt oder nicht“.

FragDenStaat sprach von einer „Mauertaktik von Giffey und Universität“, die eine „schlechte wissenschaftliche Praxis“ darstelle.