„Godfather of Techno“: Berliner Klangpionier Klaus Schulze ist tot

Der deutsche Komponist war Mitbegründer der Berliner Schule. Musiker wie David Bowie und Brian Eno zählten zu seinen Fans. Er starb im Alter von 74 Jahren.

Elektronik-Pionier Klaus Schulze wurde von vielen DJs als „Godfather of Techno“ bezeichnet.
Elektronik-Pionier Klaus Schulze wurde von vielen DJs als „Godfather of Techno“ bezeichnet.dpa/SPV Recordings

Der deutsche Komponist und Klangpionier Klaus Schulze ist tot. Er war einer der wichtigsten Vorreiter der elektronischen Musik. Der 74-Jährige starb am Dienstagabend - nach langer Krankheit, aber dennoch plötzlich und unerwartet, wie sein Sohn Maximilian Schulze und Frank Uhle, Manager der Plattenfirma SPV Schallplatten, am Mittwoch mitteilten.

Der Musiker war Mitbegründer der sogenannten Berliner Schule und einflussreicher Vertreter des auch international anerkannten „Krautrocks“ aus Deutschland. Musikstars wie David Bowie und Brian Eno outeten sich als Fans, Hollywood-Regisseure wie Michael Mann und Sofia Coppola nutzen seine Musik für ihre Filme. Viele der großen internationalen DJs nannten ihn respektvoll „Godfather of Techno“. Schulze sei ein „Überzeugungstäter“ und „Ausnahmekönner“, sagte Uhle. Seine Firma arbeite seit „vielen Jahren“ mit Schulze zusammen, gerade sei ein neues Album in Vorbereitung: „Um so heftiger trifft uns diese Nachricht.“

Schulze war verheiratet, er hatte zwei erwachsene Söhne und vier Enkelkinder. Der Abschied soll im engsten Familienkreis erfolgen, das habe er sich ausdrücklich so gewünscht - seine Musik sei wichtig, seine Person nicht.

Von Ambient bis Techno: Klaus Schulze prägte die elektronische Musik

Laut Mitteilung war Schulze „seiner Zeit stets voraus“. Er habe maßgeblich sämtliche Stilrichtungen geprägt, die aus der elektronischen Musik hervorgegangen seien - von Ambient bis Techno. Mehr als 50 Jahre lang habe der von den Fans „Maestro“ genannte Schulze seine „gewaltigen Klangteppiche“ ausgebreitet, seine berühmten Sequenzen gespielt und eine „einmalige „Schulze-Atmosphäre““ geschaffen.

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Seine Anfänge erlebte der in Berlin geborene Schulze in Bands wie Tangerine Dream und Ash Ra Tempel. Er legte über 50 Soloalben vor, schuf zahlreiche Filmmusiken und arbeitete mit Künstlern wie Arthur Brown, Ernst Fuchs, Marian Gold oder zuletzt Hans Zimmer zusammen. Dabei sei er „seiner unverwechselbaren Art, Musik zu schaffen, immer treu geblieben“, hieß es. Dennoch sei er „immer offen für Neues, Innovatives, Experimentelles“ gewesen.