Goldpreis sinkt nach Meldungen zu Corona-Impfstoff
Nachdem zwei deutsche Firmen einen Durchbruch im Kampf gegen Covid-19 andeuteten, ist am Montag der Preis für eine Feinunze an der Börse in London eingebrochen.

Berlin-Zwei deutsche Pharmaunternehmen haben am Montag bekanntgegeben, dass sie einen Durchbruch bei einem Impfstoff gegen Covid-19 erlangt hätten. Diese Hoffnung bringenden Nachrichten haben an den Finanzmärkten für steigende Risikofreude gesorgt und vergleichsweise sichere Anlagen wie Gold stark belastet.
Im Mittagshandel ist der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) an der Börse in London in kurzer Zeit um mehr als drei Prozent eingebrochen. Die Notierung rutschte unter die Marke von 1900 US-Dollar bis auf 1889 Dollar. Kurz zuvor hatten das Mainzer Unternehmen Biontech und der Pharmakonzern Pfizer vielversprechende Daten zu einem Corona-Impfstoff veröffentlicht.
Beide Unternehmen teilten mit, dass ihr Impfstoff einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19 biete. Schwere Nebenwirkungen seien nicht registriert worden. Biontech und der Pharmariese Pfizer wollten voraussichtlich ab der kommenden Woche die Zulassung bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragen. Mit einem wirksamen Impfstoff könnte künftig ein Herunterfahren der Wirtschaft im Kampf gegen die Pandemie vermieden werden.
Mit dem aktuellen Preissturz wurde der jüngste Höhenflug beim Gold schlagartig beendet. Am frühen Morgen hatte der Preis für das Edelmetall noch an den starken Anstieg der Vorwoche anknüpfen können. Die Notierung für eine Unze war bis auf 1965 Dollar gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit September.
Bis zum Mittagshandel hatte der Goldpreis von einer Dollar-Schwäche profitiert und war in Richtung Rekordhoch bei 2075 Dollar vom Juli gestiegen. Da Gold auf dem Weltmarkt in Dollar gehandelt wird, macht eine Kursschwäche der amerikanischen Währung das Edelmetall in Ländern außerhalb des Dollar-Raums günstiger. Dies stärkt die Nachfrage und stützt den Goldpreis.