Gasknappheit: Briten bereiten sich auf Blackout im Winter vor

Reduzierte Gaslieferungen stellen Großbritannien vor Herausforderungen. Die Regierung könnte „organisierte Stromausfälle“ als Sparmaßnahme anordnen.

Strommasten leuchten im Licht der aufgehenden Sonne. (Symbolbild)
Strommasten leuchten im Licht der aufgehenden Sonne. (Symbolbild)dpa/Daniel Bockwoldt

Großbritannien bereitet sich auf einen harten Winter vor. Angesichts drohender Gasknappheit könne es auf der Insel zu „organisierten Stromausfällen“ kommen – sowohl in der Industrie als auch in privaten Haushalten. Wie Bloomberg berichtet, ist dies das neueste von der Regierung berechnete „Worst-Case-Szenario“.

Auch die reduzierten Gaslieferungen aus Norwegen und Frankreich könnten bei Minustemperaturen in Großbritannien neue „Notfallmaßnahmen“ zum Gassparen nötig machen. Am Montag gab Norwegen Pläne bekannt, seine Elektrizitätsexporte bei kritischer Lage zu drosseln.

Die Regierung erwarte zwar nicht, dass das Blackout-Szenario eintrete, so die Abteilung für Wirtschaft, Energie und Industrielle Strategie. Haushalte, Firmen und die Industrie könnten sich zunächst darauf verlassen, dass genug Strom und Gas zur Verfügung steht. Aber man will gewappnet sein.

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Stromrechnungen machen Briten Sorgen

Auch die steigenden Stromrechnungen machen den Briten Sorgen. Einer aktuellen Analyse der Beratung Cornwall Insight zufolge dürfte die von der Energieaufsichtsbehörde Ofgem festgelegte Preisobergrenze für einen durchschnittlichen Haushalt im Januar auf 4266 Pfund (5052 Euro) pro Jahr steigen, wie die Analysten mitteilten.

Eine Initiative fordert die Verbraucher bereits auf, ihre Energierechnungen nicht zu bezahlen. „Don’t pay, UK“, also „Zahle nicht, Großbritannien“ lautet übersetzt das Motto der Kampagne.

Falls der Winter besonders kalt wird, müsste sich Großbritannien zunehmend auf Gaslieferungen aus Kontinentaleuropa verlassen. Ein Dilemma, denn das Land hat nur wenig Kapazitäten, um Gas zu lagern.