Großbritannien: Vier Minister räumen ihre Posten

Premierminister Boris Johnson baut sein Kabinett um. Auch weitere Politiker müssen um ihr Amt fürchten.

Großbritanniens Premierminister Boris Johnson baut sein Kabinett um.
Großbritanniens Premierminister Boris Johnson baut sein Kabinett um.AFP/Dan Kitwood

London-Bei der Kabinettsumbildung der britischen Regierung gibt es einen Wechsel im Außenministerium. Der bisherige Chefdiplomat Dominic Raab wechselt ins Justizministerium, wie der Regierungssitz Downing Street am Mittwoch per Twitter mitteilte. Zudem werde Raab zum Stellvertreter des Premierministers Boris Johnson und zum Lord Chancellor berufen. Die Kabinettsumbildung erfolgte nach wochenlangen Spekulationen um die Zukunft mehrerer Minister. Es gehe darum, ein starkes und vereintes Team zusammenzustellen, um die Erholung von der Pandemie besser voranzutreiben, hieß es.

Die britische Regierung steht wegen der Evakuierungsaktion aus Kabul massiv in der Kritik. London wird vorgeworfen, nicht genügend Menschen aus Afghanistan gerettet zu haben. Vor allem Raab wurde heftig kritisiert, weil er während des überhasteten Abzugs der Alliierten aus Afghanistan im Urlaub war und erst spät nach Großbritannien zurückkehrte. Die Politikerin Elizabeth Truss wird seine Nachfolgerin im Amt, wie Downing Street auf Twitter mitteilte. Truss gilt als Liebling der konservativen Basis und machte sich einen Namen mit dem erfolgreichen Abschluss mehrerer internationaler Handelsabkommen nach dem Brexit.

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Ihre Posten räumen mussten zudem der bisherige Bildungsminister Gavin Williamson. Ihm wird vorgeworfen, die Corona-Gefahr in Schulen unzureichend bekämpft zu haben. Er soll sich bereits von seinen Mitarbeitern verabschiedet haben, wie die Huffington Post berichtete.

Justizminister Robert Buckland und Wohnungsbauminister Robert Jenrick mussten ebenfalls ihren Posten räumen. Jenrick wird von Vize-Premierminister Michael Gove ersetzt. Nach Informationen der Huffington Post ist die Zukunft der Arbeitsministerin Thérèse Coffey unsicher. Die Co-Vorsitzende der konservativen Partei, Amanda Milling, ist ab heute ebenfalls nicht mehr im Amt. Die britische Innenministerin Priti Patel behält ihren Job.