Handball-WM: Schweden stürmt ins Finale

Die Skandinavier besiegten den Rekord-Weltmeister Frankreich und greifen nun nach ihrem fünften WM-Gold.

Schwedens Jonathan Carlsbogard am Ball.
Schwedens Jonathan Carlsbogard am Ball.Imago/Pixsell

Kairo-Schwedens Handballer stehen erstmals seit 20 Jahren wieder im WM-Endspiel. Die mit zwölf Bundesligaprofis gespickten Skandinavier besiegten Rekordweltmeister Frankreich im Halbfinale hochverdient mit 32:26 (16:13).

Schwedens Gegner im Finale am Sonntag (17.30 Uhr/Eurosport) ist der Sieger der Partie zwischen Titelverteidiger Dänemark und Europameister Spanien. Der Verlierer spielt gegen Frankreich ebenfalls am Sonntag (14.30 Uhr) um die Bronzemedaille. Schwedens bislang letzter WM-Erfolg datiert aus dem Jahr 1999 – Austragungsort damals wie heute: Ägypten.

Herausragender Akteur bei den Schweden, im März einer der drei deutschen Gegner in der Olympia-Qualifikation, war am Freitagabend in Kairo einmal mehr Torhüter Andreas Palicka von den Rhein-Neckar Löwen. Zum besten Torschützen avancierte der Flensburger Linksaußen Hampus Wanne mit elf Treffern. Bei den Franzosen, die zuvor alle ihre sieben WM-Spiele gewonnen hatten, traf Hugo Descat am häufigsten (fünf Tore).

„Es ist absolut unglaublich. Wir beweisen, dass man verdammt gut Erfolg haben kann, wenn man als Team spielt“, sagte Schwedens Torjäger Wanne und sprach von einem „besonderen Gefühl“.

Schweden, ursprünglich als Außenseiter in die WM gestartet, beeindruckte auch gegen „Les Bleus“ mit seiner hocheffizienten Spielweise. Hinten stellte die Mannschaft des norwegischen Trainers Glenn Solberg eine extrem bewegliche und aggressive 6:0-Deckung mit einem starken Palicka dahinter. Und vorne gelangen Wanne und Co. etliche Tore per Tempogegenstoß.

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Auch sonst nutzten die Schweden in der von den deutschen Schiedsrichtern Robert Schulze und Tobias Tönnies souverän geleiteten Partie nahezu jede Gelegenheit. Die Trefferquote von über 90 Prozent nach 40 Minuten – im Handball eine Seltenheit. Frankreich führte über die gesamten 60 Minuten lediglich ein Mal (7:6), ansonsten lag Schweden permanent vorn und gewann hochverdient.