Berlin-Der Handel in Berlin fordert angesichts der drohenden Schließung der Geschäfte rund um den Jahreswechsel mehr finanzielle Hilfe. „Wir brauchen die gleiche Entschädigung wie Gastronomie und Hotellerie“, sagte Nils-Busch Petersen, der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Viele Händler hätten ihr Eigenkapital aufgezerrt, die bisherigen Hilfen reichten nicht aus. „Wenn das Eigenkapital weg ist, stehen zahlreiche Läden und Händler vor dem Aus.“
Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte angekündigt, Einkaufsangebote jenseits des Lebensmittelhandels voraussichtlich schon vor Weihnachten bis zum 10. Januar zu schließen. Damit sollen Infektionen mit dem Coronavirus vermieden werden. Auch der verkaufsoffene Sonntag am 20. Dezember soll nach Müllers Worten gestrichen werden.
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„Das ist ein schwerer Schlag“, sagte Busch-Petersen, versicherte aber: „Wir sehen uns als Partner bei der Pandemie-Bekämpfung.“ Es gebe im Handel jedoch kein wesentliches Infektionsgeschehen. Hier sollten laut Busch-Petersen eher Busse und Bahnen sowie Schulen in den Blick genommen werden.
Nun müsse die Politik auch sagen, wie sie es verhindern wolle, dass es vor der Schließung der Geschäfte dichtes Gedränge in den Einkaufsstraßen gebe. So sollten wieder mehr Kunden auch in den Läden zugelassen werden.
Bisher gilt: ein Kunde pro zehn Quadratmeter und bei Verkaufsflächen von mehr als 800 Quadratmeter ein Kunde je 20 Quadratmeter, die über die 800 Quadratmeter hinausgehen. Bei Einkaufszentren ist die Gesamtfläche maßgeblich. Hier seien Korrekturen notwendig, sagte Busch-Petersen. „Dann haben wir Beweglichkeit im Laden und keine Trauben vor der Tür.“
Busch-Petersen widersprach Müllers Aussage, am verkaufsoffenen Sonntag am 6. Dezember habe dichtes Gedränge auf den Straßen geherrscht. „Die Frequenz war bei Weitem nicht vergleichbar mit einem normalen Adventssonntag.“ Teilweise habe es nur halb so viele Kunden gegeben.
