„Hat nun doch ein Problem“: Erneut Plagiatsvorwürfe gegen Buch von Armin Laschet

In „Die Aufsteigerrepublik“ hat ein Medienwissenschaftler eine zweite Passage gefunden, die übernommen worden sein könnte. 

Armin Laschet während eines Besuchs in Stolberg: Hat Armin Laschet abgeschrieben? Der Kanzlerkandidat der CDU steht nun zumindest unter Verdacht. Auch die Kandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, musste sich Plagiatsvorwürfen stellen.
Armin Laschet während eines Besuchs in Stolberg: Hat Armin Laschet abgeschrieben? Der Kanzlerkandidat der CDU steht nun zumindest unter Verdacht. Auch die Kandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, musste sich Plagiatsvorwürfen stellen.AFP/Bernd Lauter

Berlin-Gegen das Buch „Die Aufsteigerrepublik“ von Union-Kanzlerkandidat Armin Laschet gibt es erneut Plagiatsvorwürfe. Der Wiener Medienwissenschaftler Stefan Weber fand in dem Buch eine längere Passage, die auffällig mit einem Text des Politologen Hans Maier übereinstimmt, wie Weber in seinem Blog schrieb. „Herr Laschet hat nun doch ein Problem“, urteilte er. Der CDU-Chef müsse „rasch beantworten“, wie es „zu dieser zweiten Stelle kam“.

Laschet war bereits in der vergangenen Woche mit Plagiatsvorwürfen gegen sein Buch konfrontiert gewesen. Diese waren durch den Autor Karsten Weitzenegger öffentlich geworden, der vom bekannten Plagiatsjäger Martin Heidingsfelder auf die mutmaßliche Übernahme von Textpassagen Weitzeneggers aufmerksam gemacht worden war. Laschet räumte daraufhin Fehler ein und kündigte an, eine Prüfung des gesamten Buches zu veranlassen.

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Hat Armin Laschet selbst Fehler gemacht oder seine Mitarbeiter?

Weber ließ nach eigenen Angaben daraufhin eine Spezialsoftware das gesamte Buch überprüfen. „Mein Ergebnis ist entlastend für Laschet“, schrieb er am Montag in seinem Blog. Er habe „keine einzige Stelle gefunden, die ich als Plagiatsfragment bezeichnen würde.“

Inzwischen sieht Weber die Sache jedoch anders. Auf die mutmaßliche weitere Plagiatsstelle sei er von einem Leser hingewiesen worden, schrieb er am Montag. Laschets Problem sei „zwar noch nicht so groß wie das von Frau Baerbock, aber er wird uns nun rasch beantworten müssen, wie es zu dieser zweiten Stelle kam: Hat er selbst absichtlich plagiiert, hat er die Übersicht verloren oder hat er Mitarbeitern vertraut, die gegen das Zitiergebot verstoßen haben und die Quellenarbeit nicht beherrschten?“

Weber hatte der Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock mehrere wörtliche Übernahmen in ihrem neuem Buch „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“ vorgeworfen. Er sprach von Urheberrechtsverletzungen. Die Grünen vertreten die Auffassung, dass es sich bei den kritisierten Passagen um allgemein zugängliche Fakten oder bekannte Grünen-Positionen handele.