Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, hat die Corona-Impfungen in Apotheken als nicht zielführend beurteilt. „Aktuell gibt es keinen Mangel an Impfmöglichkeiten, sondern vielmehr ein Überangebot“, sagte der Mediziner. In seinen Augen ergebe es daher wenig Sinn, noch mehr Impfstellen zu eröffnen. „Es ist nicht zu erwarten, dass diese Maßnahme die Impfkampagne ankurbelt.“
Am Montag hatten bereits die ersten Apotheken in Nordrhein-Westfalen mit dem Impfen begonnen. Bundesweit startet die Aktion an diesem Dienstag. Nach Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände sind zunächst rund 500 von insgesamt 18.500 Apotheken beteiligt.
Chef des Hausärzte-Verbands: Schlechte Kommunikation bei Impfkampagne
Der Hausärzteverbands-Vorsitzende sagte, zu Beginn der Impfkampagne seien die größten Hürden der Impfstoffmangel, unklare Zuständigkeiten und schlechte Kommunikation gewesen. „Das werden wir auch wieder erleben, wenn ein an Omikron angepasster Impfstoff zur Verfügung steht“, fügte er hinzu.
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Doch dann sei es nicht zielführend, wenn die begrenzte Menge Impfstoff auf immer mehr Impfstellen verteilt werden müsse. Weigeldt befürchtet, dass es in einer solchen Situation für Patientinnen und Patienten immer unübersichtlicher wird. Zudem bleibe es abzuwarten, wie viele Apotheken am Ende wirklich impfen und damit den logistischen und administrativen Aufwand auf sich nehmen.
