Ein Waldbrand bei Bad Saarow (Oder-Spree) hat einen Großeinsatz der Feuerwehren ausgelöst. Die Löschmannschaften seien mit mehr als 30 Fahrzeugen im Einsatz und bemühten sich, ein Übergreifen der Flammen auf ein abgeerntetes Feld zu verhindern, sagte ein Sprecher der Regionalleitstelle Oderland am Mittwoch.
Nach Angaben des Brandenburger Waldbrandschutzbeauftragten Raimund Engel stehen derzeit südlich von Bad Saarow bei Pieskow zehn bis elf Hektar Wald in Flammen. Bei den großen Waldbränden bei Beelitz und Treuenbrietzen (Potsdam-Mittelmark) waren im Juni jeweils 200 Hektar Wald betroffen.
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In der Nähe des aktuellen Brandgebiets liege ein ehemaliges Militärgebiet, sagte Engel. Daher seien auch diese Brandflächen möglicherweise munitionsbelastet und könnten nicht betreten werden. Feuerwehrleute könnten das Feuer nur von außen eindämmen. Siedlungen seien nicht gefährdet.
Höchste Waldbrandwarnstufe in ganz Brandenburg ausgerufen
Generell ist die Gefahr von Waldbränden in Brandenburg innerhalb eines Tages noch einmal gestiegen. Landesweit galt nach Angaben des Umweltministeriums am Mittwoch bei Temperaturen zwischen 35 und 39 Grad und ausbleibendem Niederschlag die höchste Waldbrandgefahrenstufe 5.
Der Waldbrandschutzbeauftragte Raimund Engel berichtete von zahlreichen kleineren Bränden am Dienstagabend und Mittwochfrüh, darunter in den Kreisen Elbe-Elster, Teltow-Fläming und Oberhavel. Kurz hinter Oranienburg an der B96 in Nassenheide gerieten nach Angaben der Feuerwehr in der Nacht etwa 6000 Quadratmeter Waldfläche in Brand. Gegen 8 Uhr am Morgen sei das Feuer dann gelöscht gewesen.
Brandenburg: In der Urlaubszeit fehlen freiwillige Feuerwehrleute
Bei den hohen Temperaturen seien die Feuerwehren oft mit Restlöscharbeiten zum Beseitigen der Glutnester beschäftigt und sehr ausgelastet, sagte Engel. Auch in der Lieberoser Heide seien Helferinnen und Helfer nach dem großen Brand vor fast drei Wochen noch mit Restlöscharbeiten beschäftigt. 98 Prozent der Einsatzkräfte seien Ehrenamtler, das dürfe man nicht vergessen, betonte der Waldbrandschutzbeauftragte. „Auch bei der Besetzung der freiwilligen Feuerwehr entsteht in der Urlaubszeit so manche Lücke, die macht sich bei so vielen Einsätzen auch mal bemerkbar.“
Engel hofft nun auf die vom Deutschen Wetterdienst für Donnerstag angekündigte Gewitterfront. Dabei kann es zu Schauern sowie zu Starkregen, Hagel und stürmischen Böen bis Stärke acht kommen. Der Experte bleibt aber eher pessimistisch, was den Niederschlag angeht. „Ich befürchte, es gibt gar nichts.“
