Sturmtief Scarlett: Gewitter drohen in Berlin
Das Sturmtief Scarlett sorgt für massives Unwetterpotenzial. Auch in Berlin sind Gewitter möglich. In anderen Teilen Deutschlands kann es Tornados geben.

Die Menschen in Berlin und Brandenburg müssen sich zum Wochenbeginn auf Hitze und Gewitter einstellen. Nach einem trockenen und heißen Start in den Tag ist ab Montagnachmittag vermehrt mit teils kräftigen Gewittern zu rechnen. Der Vorhersage zufolge werden lokal auch unwetterartiger Starkregen, Hagel mit einer Korngröße von drei Zentimetern und Sturmböen von bis zu 90 Stundenkilometern erwartet. Bei den Temperaturen liegen die Höchstwerte demnach zwischen 32 bis 36 Grad.
Am Abend warnte der Deutsche Wetterdienst für Teile Brandenburgs und Berlin vor starkem Gewitter. Zum Teil wurden die Warnungen wieder aufgehoben, für das Gebiet nordwestlich von Potsdam bestand noch eine Unwetterwarnung bis 23 Uhr. Diese wurden aufgehoben. „Bisher ist alles im normalen Bereich“, sagte ein Mitarbeiter des Lagedienstes der Berliner Feuerwehr um kurz nach Mitternacht.
Unwettertief Scarlett drückt aus Westen gegen die Heißluftblase. Wettexperten prophezeiten ein massives Unwetterpotenzial. Nicht so in Berlin. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr waren auf gefährliche Einsätze vorbereitet. Zwischen drei und vier Uhr morgens sollten nochmal dichte Gewitterwolken aufziehen. Es blieb jedoch zunächst ruhig und entspannt, so der Berliner Feuerwehrmann.
„Die aktuelle Wetterwoche wird teilweise recht turbulent ausfallen“, prognostiziert Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met, gegenüber dem Münchner Merkur. „An der Luftmassengrenze bilden sich nachmittags von Berlin-Brandenburg bis in den Südosten Bayerns zum Teil heftige Schauer und Gewitter“, erklärt Jung.
„Heute drohen bei besonders heftigen Unwettern auch sogenannte Downbursts oder sogar Tornados. Hagel, Starkregen und Sturmböen sind auch zu erwarten“, so der Wetterexperte weiter. Ein Downburst ist laut DWD eine zerstörerische Gewittererscheinung, bei der ein starker Fallwind entsteht.
Das wird laut Jung wohl auch nicht unbemerkt an Schloss Elmau vorbeigehen, wo aktuell der G7-Gipfel tagt. „Unser Wetter zeigt sich in den letzten Tagen des Juni weiterhin ziemlich auf Krawall gebürstet“, fasst das Wetterportal wetter.de die Lage zusammen.
Selbst Superzellen seien nicht ganz ausgeschlossen, und das Risiko von Tornados sei im Südwesten deutlich erhöht.
Sturmtief Scarlett: Ein Toter und mehrere Verletzte durch Tornado in den Niederlanden
Bei einem Tornado in den Niederlanden ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Durch das Unwetter in der Küstenstadt Zierikzee im Südwesten der Niederlande seien am Montag außerdem etwa zehn Menschen verletzt worden, teilten die Rettungsdienste mit. Die Einsatzkräfte seien noch dabei, die genaue Opferzahl zu prüfen, hieß es von den Behörden der Provinz Zeeland.
„Der Schaden ist in manchen Straßen von Zierikzee beträchtlich“, teilten die Rettungsdienste weiter mit. Der Wirbelsturm habe nicht nur Bäume entwurzelt, sondern auch die Dächer mehrerer Häuser abgedeckt. Bei einem Haus stürzte den Angaben zufolge die Front ein. Der öffentlich-rechtliche niederländische Sender NOS berichtete, der Tornado habe auch ein Kirchendach abgedeckt und Trampoline durch die Luft gewirbelt.
Die Rettungskräfte riefen dazu auf, sich von dem betroffenen Gebiet fernzuhalten, um die Einsätze von Polizei und Feuerwehr nicht zu behindern. Außerdem drohe Gefahr durch herabstürzende Dachziegel und Äste.
#Tornado #Zeeland #Zierikzee pic.twitter.com/mBUsGMkdOV
— Lukas Müller (@BioBauerJosef) June 27, 2022
Wetter beruhigt sich am Dienstag
In der Nacht zu Dienstag sinken die Temperaturen in Berlin und Brandenburg auf 19 bis 15 Grad. Dem DWD zufolge ist nachts gebietsweise erneut mit Schauern und auch Gewittern zu rechnen.
Am Dienstag kehrt in Berlin wieder etwas Ruhe ein. Der Tag beginnt demnach zunächst stark bewölkt, im Tagesverlauf kommt dann die Sonne raus. Nur in der Niederlausitz kann es laut der Vorhersage vereinzelt regnen und auch Gewitter geben. Die Höchstwerte liegen zwischen 26 bis 29 Grad.
In der Nacht ist im Süden Brandenburgs mit Schauern und Gewittern zu rechnen. Die Temperaturen sinken auf Werte zwischen 19 bis 14 Grad. Am Mittwoch werden dem DWD zufolge erneut teils kräftige Schauer und Gewitter erwartet. Die Temperaturen steigen auf Höchstwerte zwischen 27 bis 32 Grad.
