Das Feuer in der Lieberoser Heide hat sich über Nacht weiter ausgebreitet. Am Montag hatte der Wald angefangen zu brennen - inzwischen sind nach Schätzungen der Feuerwehr-Regionalleistelle Lausitz 13 Hektar Fläche betroffen. Etwa 150 Feuerwehrkräfte sind aktuell im Einsatz. Die Löscharbeiten dauern weiterhin an, jedoch sei der Brand mittlerweile unter Kontrolle, teilte die Feuerwehr am Dienstagmorgen mit.
Wind hatte dazu geführt, dass sich das Feuer ausbreitete. Ortschaften musste nicht evakuiert werden. Im Kreis Dahme-Spreewald galt am Montag die Waldbrand-Warnstufe 4 und damit die zweithöchste Stufe.
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Nach Angaben des Landkreises war am Montag noch eine Fläche von sechs Hektar von dem Brand betroffen. Der brandenburgische Waldbrandschutzbeauftragte Raimund Engel hatte zunächst von etwa zehn Hektar gesprochen.
„Aufgrund der ungünstigen Windverhältnisse breitet sich das Feuer aus. Wir arbeiten mit allen Kräften an der Bekämpfung des Feuers“, sagte Einsatzleiter Christian Liebe laut Mitteilung des Landkreises.
Kampfmittel belasten die Lieberoser Heide
Der Brand wurde am Nachmittag als „Großschadenslage“ eingestuft. Ortschaften und Menschen seien nicht in Gefahr, teilte der Kreis mit. Rund 100 Einsatzkräfte mehrerer Feuerwehren sind laut Kreis ausgerückt. Im Kreis Dahme-Spreewald gilt die Waldbrand-Warnstufe 4 und damit die zweithöchste Stufe. Die Arbeiten werden erschwert, weil das Gebiet kampfmittelbelastet ist.
Ein Hubschrauber war im Einsatz, um aus der Luft zu löschen. Offenbar lodert das Feuer nicht in der Nähe von Wohngegenden, weshalb die Behörden vorerst nicht mit Evakuierungen rechnen. Der nächste Ort ist Butzen (Spreewaldheide) mit knapp 200 Einwohnern.
Lieberoser Heide: Explosive Phosphor-Munition im Boden
Von dem Großbrand betroffen ist ein ehemaliger Truppenübungsplatz in der Lieberoser Heide (Dahme-Spreewald). Dort loderte bereits Ende Juni 2019 ein Feuer auf 100 Hektar. Die Gefahr von Bränden dort bleibt bei der großen Trockenheit und den aktuellen Temperaturen hoch: In den brandenburgischen Landkreisen Dahme-Spreewald, Teltow-Fläming und Elbe-Elster gilt derzeit die zweithöchste Waldbrand-Gefahrenstufe 4.
Die Lieberoser Heide liegt rund 100 Kilometer südöstlich von Berlin. Dass dort unter anderem Phosphor-Munition lagert, erschwert die Situation. Brandenburg hat den größten Anteil an munitionsbelasteten Gebieten in Deutschland. Es gibt Konversionsflächen – Gebiete, die vom Abzug der russischen Truppen belastet sind – sowie einst militärisch genutzte Flächen. Auf 350.000 Hektar werden immer noch Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet.
