Hochgiftige Substanz im Flughafen Tegel entdeckt

In den kommenden Jahren soll ein Stadtquartier auf dem ehemaligen Flughafengelände entstehen. Das könnte nach dem Fund der giftigen Stoffe schwierig werden.

Auf dem früheren Flughafen Tegel soll ein Stadtquartier entstehen (Archivbild).
Auf dem früheren Flughafen Tegel soll ein Stadtquartier entstehen (Archivbild).Simulation: Tegel Projekt GmbH

Fachleute haben bei Bodenuntersuchungen auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Berlin-Tegel gefährliche Giftstoffe entdeckt. Das ergab die Antwort der Senatsverwaltung auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Benedikt Lux.

Es handelt sich um per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS), eine Gruppe von Industriechemikalien, die etwa 4700 Substanzen umfasst. Der Nachteil dieser hochgiftigen Substanzgruppe ist die hohe Beständigkeit sowie Langlebigkeit.

Die Hauptstadt plant seit Jahren ein Wohn- und Arbeitsquartier auf dem Flughafengelände zu errichten. Die hochgiftigen Substanzen können dem Projekt allerdings nun Probleme bereiten.

„Auch auf dem militärisch genutzten Teil erfolgen seit November 2020 Boden- und Grunduntersuchungen“, so die Antwort der Senatsverwaltung auf Lux' Anfrage. Vorher wurde der zivile Bereich des Flughafens in den Blick genommen. Zudem seien die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen.

„Auf beiden Arealen erfolgte in den ersten beiden Erkundungsetappen der Nachweis hohe PFAS-Kontaminationen im Boden und Grundwasser“, steht dort wörtlich Sie würden die Geringfügigkeitsschwellenwerte teils deutlich überschreiten.

Die Substanzgruppe PFAS ist extrem gesundheitsschädlich

„Erhöhte Konzentrationen von PFAS im menschlichen Blut können Wirkungen von Impfungen vermindern, die Neigung zu Infekt erhöhen, zu erhöhten Cholesterinwerten führen und bei Nachkommen ein verringertes Geburtsgewicht zur Folge haben“, erklärt die Senatsverwaltung. Zudem seien PFAS in der Muttermilch sowie im Blutkreislauf nachweisbar. PFAS kann über das Trinkwasser und die Nahrung aufgenommen werden.