Hurentag: Prostituierte wollen mehr Mitspracherecht bei Gesetzen

Zum Internationen Hurentag werden in Berlin wieder Sexarbeiter auf die Straße gehen. Sie kämpfen für einen runden Tisch und mehr Rechte.

Sexarbeiterinnen protestierten schon 2020 gegen Diskriminierungen und Stigmatisierung vor dem Brandenburger Tor.
Sexarbeiterinnen protestierten schon 2020 gegen Diskriminierungen und Stigmatisierung vor dem Brandenburger Tor.Christian Schulz

Zum Internationalen Hurentag am 2. Juni fordern Prostituierte in Deutschland mehr Mitspracherecht bei Gesetzen, die ihre Branche betreffen. Der Verband erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD) will, dass dafür ein runder Tisch eingerichtet wird. Die Möglichkeit an Regelungen für ihre Branche mitzuwirken und Einfluss zu nehmen, bleibe Sexarbeitenden bis heute weitgehend verwehrt, teilt der Verband am Dienstag  mit.

Johanna Weber vom Verband erotische und sexuelle Dienstleistungen konkretisiert: „Sexarbeitende fordern eine Mitsprache bei der Evaluation des Prostituiertenschutzgesetz sowie der Umsetzung des Gesetzes auf den Landesebenen. Wir sind diejenigen, die von diesen Regelungen direkt betroffen sind – wir können und wollen an sinnvollen Lösungen mitarbeiten und unsere Expertise beisteuern.“

Hashtag zum Hurentag: #redetMITstattÜBERuns

Der diesjährige Hurentag stehe deshalb unter dem Motto „Redet mit statt über uns“; mit dem Social Media Hashtag #redetMITstattÜBERuns. Am 2. Juni 1975 fand im französischen Lyon der berühmte „Hurenstreik“ statt. Wochenlang besetzten über 100 Sexarbeitende die Kirche Saint-Nizier, um gegen zunehmende Repressionen zu kämpfen. Das Datum gilt seitdem als Internationaler Hurentag und Ausgangspunkt der Selbstorganisation von Sexarbeitenden.

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