Hurghada: Zwei Urlauberinnen an einem Tag von Hai getötet

Ein ägyptisches Badeparadies wird von tödlichen Hai-Angriffen überschattet. Zwei Frauen wurden nur 600 Meter voneinander entfernt attackiert.

Eine Gefahr für Schwimmer und Surfer: Ein Hai schwimmt in seichtem Gewässer.
Eine Gefahr für Schwimmer und Surfer: Ein Hai schwimmt in seichtem Gewässer.dpa/Hagai Nativ

Ein Badeort am Roten Meer in Ägypten wird zur tödlichen Gefahrenzone für Urlauber. An nur einem Tag sind in der Nähe des beliebten Reiseziels Hurghada zwei Frauen von einem Hai angegriffen und getötet worden. Zunächst war der Tod einer 68-jährigen Österreicherin bestätigt worden. Am Sonntag wurde nun bekannt, dass eine zweite Schwimmerin etwa 600 Meter weiter ebenfalls von einem Hai getötet wurde.

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters soll es sich bei dem zweiten Todesopfer um eine Rumänin Ende 40 handeln. Sie sei mehrere Stunden nach dem ersten Angriff im Wasser entdeckt worden.

Beide Frauen waren nach Angaben des ägyptischen Umweltministeriums am Freitag in Sahel Haschisch südlich von Hurghada von einem Hai attackiert. Ob es sich dabei um das selbe Tier handelte, sei bisher unklar. Ägyptische Behörden leiteten umgehend eine Untersuchung ein. Der Strand wurde für drei Tage gesperrt und soll nach aktuellem Stand am Montag wieder öffnen. Auch Fischer durften nicht auf das Meer hinaus fahren.

Hai-Attacke: Weitere Details zum Tod der österreichischen Urlauberin

Unterdessen sind weitere Details zu dem Fall der getöteten Österreicherin bekannt geworden. Laut einem Bericht der Daily Mail ging die Rentnerin mit einem Schnorchel und Flossen ins Wasser. Sie habe zu ihrem Lebensgefährten gesagt: „Ich gehe kurz wieder rein.“  Die 68-Jährige aus Kramsach in Tirol war mit ihrem Lebensgefährten, einem Ägypter, seit einem Monat in dem Land. Sie wollte am heutigen Sonntag nach Hause zurückkehren.

Der Hai hatte der Frau einen Arm und ein Bein abgebissen. Nach einem langen Überlebenskampf im Wasser habe sie laut ägyptischen Medien einen Schock - vermutlich einen Herzinfarkt  - erlitten. Ärzte versuchten sie im Krankenhaus vergeblich wiederzubeleben. Das Außenministerium in Wien bestätigte „den Tod einer Österreicherin in Ägypten“, ohne nähere Angaben zu machen.

Video von Augenzeugen kursiert im Internet

Ein im Internet kursierendes Video eines Zeugen zeigt, wie die Frau in rot gefärbtem Wasser versucht, sich in Sicherheit zu bringen. Verzweifelte Männer versuchten vom Steg aus, sie mit einem Seil aus dem Wasser zu ziehen. Andere wollten das Tier, bei dem es sich vermutlich um einen Mako- oder einen Ozeanischen Weißspitzenhai handelt, ablenken. Aber niemand traute sich zunächst, ihr zur Hilfe zu springen.

Das Rote Meer ist die Heimat mehrerer Haiarten. Die Raubfische greifen aber nur selten Schwimmer an, wenn diese in den ausgewiesenen Badezonen bleiben. Im Jahr 2018 war in Ägypten ein Urlauber aus Tschechien nach einer Haiattacke gestorben. 2015 und 2010 waren ein Mann und eine Frau aus Deutschland bei Haiattacken tödlich verletzt worden. (mit AFP)