Putins „Weltuntergangsflugzeug“ über Moskau gesichtet

Machtdemonstration oder Vorzeichen eines Atomkriegs? Das Flugzeug aus Sowjetzeiten würde Putin im Fall einer nuklearen Eskalation als Kommandozentrale dienen.

Moskau: Eine Iljuschin Il-80 und russische MiG-29i-Kampfjets fliegen während einer Probe für die geplante Siegesparade über den Roten Platz.
Moskau: Eine Iljuschin Il-80 und russische MiG-29i-Kampfjets fliegen während einer Probe für die geplante Siegesparade über den Roten Platz.AFP/Natalia Kolesnikova

Ein von Russland speziell für einen Atomkrieg konzipiertes Flugzeug ist am Mittwoch über Moskau gesichtet worden. Das geht aus einem Bericht der britischen Zeitung Daily Mail hervor. Demnach habe die als „Weltuntergangsflugzeug“ bekannte Iljuschin Il-80 ihre Kreise über Moskau gezogen. Im Internet kursieren entsprechende Fotos.

Russischen Beamten zufolge trainiert das Flugzeug für eine Militärshow zum 9. Mai – dem Tag des Sieges über Hitler-Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Bei der Parade soll das „Weltuntergangsflugzeug“ zusammen mit Kampfjets und Langstreckenbombern aufsteigen.

Der fliegende Gefechtsstand ist für den Fall eines Atomkriegs konzipiert, insbesondere für den Fall, dass am Boden keine Kommandozentralen mehr funktionieren. Von dem Flugzeug aus würde Kremlchef Wladimir Putin regieren und dem Militär Befehle für Nuklearangriffe erteilen können.

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Erste Sichtung des „Weltuntergangsflugzeugs“ seit 2010

Das riesige Flugzeug aus der Sowjetzeit, das abgesehen vom Cockpit fensterlos ist, wurde seit 2010 nicht mehr bei einer Gedenkfeier zum Tag des Sieges gesehen. Einige Experten vermuten daher, dass der Auftritt der Iljuschin Il-80 als Warnung an den Westen verstanden werden muss.

Wladimir Putin, der jüngst das russische Nukleararsenal in erhöhte Alarmbereitschaft versetzen ließ, dürfte in seiner Rede zum 9. Mai einmal mehr die USA und die Nato vor Angriffen auf Russland warnen. Was genau der 69-Jährige sagen wird, wird von Beobachtern mit Spannung erwartet.

Befürchtungen, Putin könnte offiziell den Kriegszustand ausrufen und zur Generalmobilmachung im Ukraine-Krieg aufrufen, weist der Kreml zurück. (mit dpa)