Illegale Partys und Lagerfeuer an Brandenburger Seen

Die Polizei musste seit vergangenem Freitag zu 31 Einsätzen an Badestellen ausrücken. Besonders Lagerfeuer sind derzeit gefährlich.

Badegäste am Brandenburger Helenesee (Archivbild)
Badegäste am Brandenburger Helenesee (Archivbild)dpa/ZB/Patrick Pleul

Potsdam-An den Brandenburger Seen tummeln sich derzeit viele Badelustige, doch nicht alle reagieren mit genügend Vorsicht auf die hohe Waldbrandgefahr. Die Brandenburger Polizei musste seit dem vergangenen Freitag nach eigenen Angaben zu 31 Einsätzen an Badestellen ausrücken. „Die Bandbreite reichte von illegalen Veranstaltungen über Ruhestörung bis hin zum Lagerfeuer“, berichtete Sprecher Torsten Herbst der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Man sei zwar „mit Augenmaß unterwegs“, es sei aber nicht nur bei Belehrungen geblieben. Auch Ordnungswidrigkeiten wurden aufgenommen und Anzeigen erstattet.

So löste die Polizei am Samstag eine illegale Veranstaltung mit etwa 100 Menschen auf. In einem leerstehenden Bunker im Waldgebiet an der Lehnitzschleuse in Oranienburg hatte ein Veranstalter mit einem Generator eine umfangreiche Licht- und Musiktechnik aufgebaut. Aufgrund der höchsten Waldbrandgefahrenstufe und des ruhestörenden Lärms wurden Ordnungswidrigkeiten festgestellt und Platzverweise erteilt.

Laut dem Umweltministerium gilt aktuell im Havelland, im Oder-Spree-Kreis mit der kreisfreien Stadt Frankfurt/Oder sowie im Landkreis Potsdam-Mittelmark mit den kreisfreien Städten Potsdam und Brandenburg an der Havel die höchste Waldbrandgefahrenstufe 5.

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In sechs weiteren Regionen unter anderem in Barnim, der Uckermark und der Prignitz gilt die zweithöchste Gefahrenstufe 4. Lediglich für den Landkreis Oberspreewald-Lausitz gab das Umweltministerium eine geringe Gefahr an.

Nach Angaben des Waldbrandschutzbeauftragten Raimund Engel bedenken viele Besucher die derzeit hohe Waldbrandgefahr nicht ausreichend. Er warnte ausdrücklich vor Lagerfeuern und Grillen im Wald und an den Badeseen. Auch wildes Parken im Wald sei gefährlich. „Wir können nicht überall kontrollieren“, sagte Engel. Kontrollen vor allem auch am Wochenende durchzuführen sei aufwendig. Dafür Personal der Forst- und Ordnungsämter abzustellen, sei unverhältnismäßig. Deshalb setze er auf die Vernunft der Bevölkerung und der Gäste im Land.