Immer mehr Zerstörungen: BVG testet Haltestellen aus Plexiglas

Die Berliner Verkehrsbetriebe nehmen den Kampf gegen den Vandalismus auf. Bushaltestellen werden testweise mit widerstandsfähigem Plexiglas ausgestattet.

BVG-Bushaltestelle in Berlin (Symbolbild)
BVG-Bushaltestelle in Berlin (Symbolbild)dpa/Monika Skolimowska

Im Kampf gegen zunehmenden Vandalismus werden Bushaltestellen in Berlin testweise mit Plexiglas ausgestattet. „Der Vorteil von Plexiglas liegt in der hohen Widerstandsfähigkeit gegen Zerstörung“, teilten die Berliner Verkehrsbetriebe BVG in einer Antwort des Senats auf eine CDU-Anfrage mit. Ein Nachteil sei allerdings, dass Plexiglas teurer sei. Außerdem habe es bei einer Zerstörung „nicht die optimalen Eigenschaften von Sicherheitsglas“, weil es nicht in viele, sehr kleine Stücke zersplittere.

Bisher seien erst einzelne Wartehäuschen an Haltestellen mit Plexiglas ausgestattet worden, etwa seit September 2021 am Kressenweg in Mahlsdorf (Marzahn-Hellersdorf). Die BVG berate sich mit den örtlichen Polizeiwachen. „Die Polizei zeigt ein verstärktes Interesse am Einsatz dieses Materials, um Glasbruch vorzubeugen.“ Die Umrüstung aller Haltestellen würde 2,5 bis drei Millionen Euro kosten und mindestens drei Jahre dauern.

Die BVG bezahlt jedes Jahr hohe Summen, um Zerstörungen an Bus- und Tramhaltestellen und in U-Bahnhöfen zu reparieren sowie Graffiti an U-Bahnzügen zu beseitigen. Nach einem Bericht des „Tagesspiegels“ (Dienstag) nannte die BVG für die vergangenen Jahre jeweils 1,5 bis 1,6 Millionen Euro. Die Zahl der bei der Polizei angezeigten Vandalismusschäden stieg demnach von 613 (2019) auf 735 (2021).