Impf-Nebenwirkungen: Weltweites Projekt will Studien nachholen
„Zu behaupten, dass Impfstoffe keine unerwünschten Nebenwirkungen verursachen, wäre töricht“, so ein Wissenschaftler des Global Vaccine Data Network.

Forscher des internationalen Forschungskonsortiums Global Vaccine Data Network planen Studien zur Biologie, die hinter Impf-Nebenwirkungen steckt. Wie der Deutschlandfunk berichtet, streben die Wissenschaftler eine Aufschlüsselung von Nebenwirkungen nach Biomarkern an. Bei Medikamenten seien derartige Studien längst üblich.
„In den Vereinigten Staaten sind viele Menschen nicht krankenversichert. Wenn sie Komplikationen erleiden, benötigen sie Geld, um die Behandlungen zu bezahlen. Darum wurden Entschädigungen zur Regel. Aber niemand hat sich die Biologie angeschaut, die hinter den Nebenwirkungen steckt“, sagt der Pharmakologe Bruce Carleton vom Global Vaccine Data Network. Genauer: Man wolle untersuchen, wie sich die genetischen Voraussetzungen für Impf-Nebenwirkungen zwischen Menschen unterscheiden.
Wissenschaftler: Observed-versus-Expected-Studien reichen nicht
Carlton weiter: „Zu behaupten, dass Impfstoffe keine unerwünschten Nebenwirkungen verursachen, wäre töricht. Die eigentliche Frage ist: Wie groß ist das Risiko, zum Beispiel für eine Herzmuskelentzündung?“ Dies sei nach einer Corona-Impfung zwar viel niedriger, als bei einer Covid-Erkrankung. „Aber natürlich möchte überhaupt niemand so etwas bekommen. Wir wollen verstehen, was an den Menschen anders ist, bei denen Impfnebenwirkungen auftreten“, so Carleton laut dem Deutschlandfunk.
In sogenannten Observed-versus-Expected-Studien werden bereits von den Gesundheitsbehörden Impfstoffe auf Nebenwirkungen hin untersucht, heißt es. Dabei prüfen die Behörden, ob beispielsweise Herzmuskelentzündungen bei Geimpften häufiger auftreten als bei Ungeimpften.
Diese Studien seien zwar für bestimmte Bereiche hilfreich, aber: „Das reicht nicht“, sagt Carleton. Er ziehe sogenannte Fall-Kontroll-Studien vor. Sollten bei Probanden Impfschäden festgestellt werden, werden diese Carleton zufolge „sorgfältig“ nach klinischen und demografischen Variablen erfasst. Auf dieser Grundlage werde erschlossen, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass für die Impfschäden tatsächlich Impfungen verantwortlich sind.
