Initiative: Geflüchtete sollen Strandbad am Tegeler See betreiben

Schon im Mai wird das Strandbad voraussichtlich wiedereröffnet. Ein neues Konzept soll Flüchtlingen eine Anstellung ermöglichen und Strandgästen eine gute Zeit.

Ausflügler am Tegeler See können sich ab Mai auf ein wiedereröffnetes Strandbad freuen.
Ausflügler am Tegeler See können sich ab Mai auf ein wiedereröffnetes Strandbad freuen.Foto: Imago/Olaf Schülke

Berlin-Nach jahrelangem Leerstand soll ein Verein von und mit Geflüchteten das Strandbad am Tegeler See betreiben. Schon seit Monaten bereitet der Verein Neue Nachbarschaft Moabit die 500 Meter Sandstrand und ein Areal von rund 30.000 Quadratmetern jeden Sonnabend mit Freiwilligen Helfern auf die Neueröffnung vor, wie es in einem Bericht der taz heißt.

„Hier können wir Leute, die wir durch die Initiative schon lange kennen, in Arbeitsverhältnisse bringen“, sagt Marina Naprushkina von der Neuen Nachbarschaft gegenüber der Zeitung. 40 Menschen sollen dort in Zukunft in Teil- oder Vollzeit beschäftigt werden. So würden sie beispielsweise ihre Chancen bei der Wohnungssuche verbessern. Dafür hat der Verein die gemeinnützige Strandbad Tegel gGmbH gegründet und Naprushkina zur Geschäftsführerin gemacht. Die Gewinne müssen für gemeinnützige Zwecke genutzt werden. 

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Vegetarisches Essen und Kultur-Events

Für das neue Strandbad hat die Initiative einiges geplant. Künftig soll dort nur noch vegetarisches Essen verkauft werden, es sollen viele Kulturveranstaltungen stattfinden und Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre dürfen sich auf kostenlosen Eintritt freuen. Der ehemalige FKK-Bereich werde zu einer Wiese für Familien mit Kleinkindern umgestaltet. Wegen des Wasserschutzgebietes will die Neue Nachbarschaft außerdem durchsetzen, dass am Strand nicht gegessen, getrunken oder geraucht wird – das solle nur auf der Terrasse stattfinden.

Das Strandbad sei zuvor von den Berliner Bäder-Betrieben ausgeschrieben worden, da eine teure Renovierungsmaßnahme angestanden habe. Die Abwasserleitungen mussten demnach doppelwandig erneuert werden, weil sich auf dem Gelände Brunnen befinden, aus denen Trinkwasser aufbereitet wird. Die dafür veranschlagten 1,7 Millionen Euro muss nun der Verein auftreiben. Dafür habe er bereits Investoren an Land gezogen.

Im Mai soll das Strandbad erstmals wieder beschränkt für Badegäste öffnen. Bis dahin sollen die Umbauarbeiten abgeschlossen sein.