Gehälter veröffentlicht: Wie viel verdient ein Spieleentwickler?

Das zweitgrößte deutsche Spieleunternehmen hat seine Gehaltsbänder veröffentlicht. Fazit: Von Handyspielen kann man durchaus sehr gut leben.

Insbesondere Mobile-Games erfreuen sich in Deutschland großer Beliebtheit.
Insbesondere Mobile-Games erfreuen sich in Deutschland großer Beliebtheit.AFP/Wakil Kohsar

„Forge of Empires“, „Die Stämme“ und Co: Mobile- und Browsergames, in denen es zumeist darum geht, sich mittels täglichen Einsatzes virtuelle Gärten, Städte oder Königreiche aufzubauen, erfreuen sich großer Beliebtheit. Die 2007 gegründete Spielefirma InnoGames ist der zweitgrößte Entwickler Deutschlands – und hat jetzt als erstes Unternehmen der Branche seine Gehaltsbänder öffentlich gemacht.

„Wir wissen, dass Gehälter ein sehr heikles Thema sein können“, teilte Andreas Lieb, Director of Human Resources bei dem Gaming-Konzern, am Dienstag mit. „Dennoch sind wir davon überzeugt, dass dies der richtige Schritt ist.“ Vor allem erhoffe man sich von der Aktion, mit Vorurteilen über die Branche aufräumen zu können, nach denen in Videospielfirmen schlechte Gehälter gezahlt werden. Die Realität sieht – zumindest bei dem Hamburger Entwickler InnoGames – in der Tat anders aus.

Von Junior-Developer bis Head-Marketer: So viel zahlt die Spielebranche

In den Gehaltsbändern ist aufgeführt, welches Brutto-Jahresgehalt mindestens und höchstens für verschiedene Berufe und Karrierestufen bei dem Unternehmen gezahlt wird. Ein Junior-Developer verdient beispielsweise zwischen 48.000 und 58.000 Euro –  womit schon das Einstiegsgehalt in dem Beruf leicht über dem Bundesdurchschnitt der Männer (47.320 Euro) und deutlich über dem der Frauen (40.533) liegt.

Am niedrigsten sind nach den Informationen des Unternehmens die Löhne von Artists und Community-Managern. Bei ihnen liegt die untere Einkommensgrenze bei 32.000 Euro. Doch auch in diesen Berufen sind in höheren Erfahrungsstufen Gehälter von 80.000 Euro aufwärts üblich. Am fürstlichsten entlohnt werden laut den Gehaltsbändern die sogenannten Head-Developer und Head-Produktmanager. Hier liegen die jährlichen Mindestgehälter bei stolzen 115.000 Euro.

InnoGames: Hoffen, dass andere Spieleentwickler nachziehen

Schlecht gezahlt wird den Angaben des Unternehmens zufolge in der Videospielbranche also eindeutig nicht – und ebendiese Botschaft wolle InnoGames auch senden. „Ich hoffe, dass dies andere Spieleunternehmen motiviert, sich uns anzuschließen, und uns dabei hilft, den langjährigen Irrglauben zu entkräften, dass unsere Branche die Menschen schlecht bezahlt“, sagte Mitgründer und Geschäftsführer Michael Zillmer.

Künftig solle außerdem jede Stellenausschreibung eine Gehaltsangabe enthalten, vorausgesetzt, entsprechende Gehaltsbänder existieren. Diese werden laut InnoGames aus Kostengründen erst dann angelegt, wenn mindestens sechs Mitarbeiter das gleiche Karrieremodell teilen.