Inzidenz von 297: Lockdown in den Niederlanden wird verlängert

Vier Monate ist das Land bereits im Lockdown und Lockerungen sind nicht in Sicht. Die Lage in den Kliniken sei weiterhin schlecht, sagt der Ministerpräsident.

In den Niederlanden gelten weiterhin scharfe Kontaktbeschränkungen.
In den Niederlanden gelten weiterhin scharfe Kontaktbeschränkungen.Foto: Imago/ANP

Amsterdam-Auch nach vier Monaten Lockdown wird es in den Niederlanden vorerst keine Lockerung der Corona-Beschränkungen geben. Stattdessen werden die Maßnahmen bis mindestens Ende April verlängert, wie Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstag in Den Haag mitteilte. Eine Lockerung zum jetzigen Zeitpunkt sei „unverantwortlich“. Die Lage sei nach wie vor alarmierend und so akut wie während der ersten Welle vor einem Jahr, warnte Rutte. „Jeder sieht, dass die Lage in den Krankenhäusern sehr schlecht ist.“

Rutte stellte eine vorsichtige Lockerung frühestens ab Ende April in Aussicht. Zunächst könnten die abendliche Ausgangssperre aufgehoben und die Terrassen von Cafés und Restaurants geöffnet werden. Zunächst müsse aber die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern drastisch zurückgehen.

Bürgermeister: Parks und Plätze oft überfüllt

Bürgermeister hatten dringend zumindest die Öffnung der Terrassen angemahnt. Parks und Plätze seien bei schönem Wetter oft überfüllt, und Corona-Maßnahmen wie Abstandhalten und das Tragen von Masken würden nicht eingehalten.

Die Niederlande gelten in Deutschland als Hochinzidenz-Gebiet. Das heißt, dass Bewohner bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorweisen müssen.

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Niederlande: Scharfe Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperre

Der Lockdown im Nachbarland wurde Mitte Dezember verhängt. Geschäfte und Gaststätten sind seither geschlossen, persönliche Kontakte wurden drastisch auf eine Person aus einem anderen Haushalt pro Tag beschränkt. Seit Ende Januar gilt eine abendliche Ausgangssperre. Seit einigen Wochen dürfen Geschäfte zumindest Kunden mit einem Termin einlassen.

Die Zahl der Neuinfektionen ist in der vergangenen Woche erneut gestiegen, auch wurden mehr Patienten mit Covid-19 in Krankenhäuser eingeliefert. Es wurden 297 Infektionen pro 100.000 Einwohner gemeldet. In einigen Regionen liegt diese Sieben-Tage-Inzidenz sogar bei mehr als 350. Zum Vergleich: In Deutschland wurden zuletzt gut 140 Infektionen pro 100.000 Einwohner registriert.