Italien: Sergio Mattarella als Staatsoberhaupt wiedergewählt

Der 80 Jahre alte amtierende Staatschef Sergio Mattarella wollte eigentlich keine neue Amtszeit. Jetzt macht er doch weiter.

Im achten Wahlgang wurde Sergio Mattarella als Staatsoberhaupt wiedergewählt.
Im achten Wahlgang wurde Sergio Mattarella als Staatsoberhaupt wiedergewählt.AP/Andrew Medichini

Italiens Parlamentarier und Regionenvertreter haben Sergio Mattarella erneut zum Staatsoberhaupt gewählt. Er erhielt am Samstag im achten Wahlgang mehr als die nötigen 505 Stimmen, wie während der öffentlichen Auszählung klar wurde. Verschiedene italienische Medien riefen Mattarella als Wahlsieger aus. In den vergangenen Tagen war aber unklar geblieben, ob der 80-Jährige die Wahl annehmen wird - ursprünglich wollte er keine zweite, sieben Jahre dauernde Amtszeit übernehmen. Mattarella habe sich inzwischen bereit erklärt, sagte die Südtiroler Senatorin Julia Unterberger am Samstag vor Journalisten, als sie vor dem achten Wahlgang aus dem Amtssitz des Staatschefs kam.

Mattarellas aktuelle Amtszeit läuft noch bis zum 3. Februar. Danach könnte er Medienberichten zufolge vereidigt werden. Die Auszählung nach dem Wahlgang lief zunächst noch. Ein offizielles Endergebnis stand deshalb noch nicht fest. „Ich möchte dem Präsidenten Mattarella einen großen Dank für seine Entscheidung aussprechen, die eine Entscheidung der Großzügigkeit für Italien ist. Es ist ein schöner Tag für Italien“, sagte der Parteichef des Partito Democratico, Enrico Letta, vor der Abstimmung. Der Sozialdemokrat hatte sich für Mattarella als Kandidaten eingesetzt.

Auch aus anderen politischen Lagern kamen vor dem Wahldurchgang Worte der Erleichterung über die Entscheidung für Mattarella. Silvio Berlusconi sicherte dem Sizilianer in einem Telefonat die Unterstützung seiner Partei Forza Italia zu, wie er auf Twitter schrieb.

Unzufrieden zeigte sich dagegen die Parteichefin der Fratelli d'Italia (Brüder Italiens), Giorgia Meloni. „Wir werden nicht für den scheidenden Präsidenten stimmen“, kündigte die Chefin der rechtsextremen Oppositionspartei im Vorfeld an. Das Parlament zeige, dass es nicht auf der Höhe mit den Menschen in Italien sei, die es repräsentiere.