Forscher der US-Raumfahrtbehörde Nasa haben neue Bilder vom Mars veröffentlicht. Das vor fast einem Jahr gestartete James-Webb-Teleskop biete mit seiner weit entfernten Position im Weltall, sowie seiner besonders sensiblen Infrarot-Kamera, „eine einzigartige Perspektive auf unseren Nachbarplaneten“, teilten die Wissenschaftler am Montag mit. Entstanden seien die nun veröffentlichten Aufnahmen des „roten Planeten“ bereits am 5. September.
Der rund 1,5 Millionen Kilometer entfernte Beobachtungsposten des Teleskops biete demnach eine besonders gute Sicht auf die sonnenbeschienene Seite des Planeten, was die Beobachtung von Sandstürmen, Wetterverhältnissen und jahreszeitlichen Veränderungen auf dem Mars auf nie dagewesene Weise möglich mache. „Es wird sehr interessant sein, diese Daten zu entschlüsseln“, sagte Forschungsleiter Geronimo Villanueva.
Eine neue Herausforderung für das Webb-Teleskop
Als problematisch habe sich bei dem Unterfangen jedoch die besondere Helligkeit des Mars herausgestellt. Der äußere Nachbarplanet der Erde befinde sich verhältnismäßig nahe an dem für Beobachtungen in weit entfernten Galaxien entwickelten Webb-Teleskop. Die Instrumente seien daher eigentlich zu empfindlich, um das helle Infrarotlicht des Planeten einzufangen – ein Phänomen, das auch „Detektorsättigung“ genannt wird. Gelöst hätten die Forscher das Problem, indem sie beispielsweise sie nur sehr kurze Belichtungszeiten verwendeten, heißt es in dem Bericht der Raumfahrtbehörde.
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Die nun veröffentlichten Bilder zeigen eine Region der östlichen Hemisphäre des Planeten und wurden mit der Nahinfrarotkamera (NIRCam) des Weltallteleskops bei zwei verschiedenen Wellenlängen des – für Menschen im Normalfall unsichtbaren – Infrarotlichts aufgenommen. Links daneben ist außerdem eine Karte des aufgenommenen Gebiets als Referenz abgebildet.

Dank des im Dezember 2021 ins All gestarteten James-Webb-Teleskops soll es in Zukunft möglich werden, regionale Unterschiede auf dem Mars zu erforschen und nach Spuren von Gasen wie Methan oder Chlorwasserstoff in der Atmosphäre zu suchen. Das Weltraumteleskop ist eine internationale Zusammenarbeit der Nasa mit der Europäischen- und der Kanadischen Raumfahrtbehörde und soll unter anderem neue Erkenntnisse über den Ursprung des Universums vor rund 13,8 Milliarden Jahren liefern.
