Jeder Fünfte in Deutschland von Rassismus betroffen

Der „Nationale Rassismusmonitor“ belegt, was viele Menschen aus ihrem Alltag berichten. Rassismus ist in Deutschland noch immer weit verbreitet.

Von den Angehörigen der sechs aufgeführten Minderheiten gaben insgesamt 58 Prozent an, schon einmal selbst Rassismus ausgesetzt gewesen zu sein (Symbolbild).
Von den Angehörigen der sechs aufgeführten Minderheiten gaben insgesamt 58 Prozent an, schon einmal selbst Rassismus ausgesetzt gewesen zu sein (Symbolbild).imago

Mehr als ein Fünftel der Bevölkerung (etwa 22 Prozent) gibt an, bereits selbst von Rassismus betroffen gewesen zu sein. Das geht aus der Auftaktstudie zu einem neuen Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor hervor, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde und in den nächsten Jahren fortgeschrieben werden soll.

Umfrageergebnisse Rassismuserfahrung und Wahrnehmung von Rassismus vom Nationalen Rassismusmonitor.
Umfrageergebnisse Rassismuserfahrung und Wahrnehmung von Rassismus vom Nationalen Rassismusmonitor.dpa/J. Reschke

Rassistische Vorfälle sind in Deutschland kein Randphänomen. Rund 45 Prozent der Bevölkerung haben laut einer repräsentativen Umfrage schon einmal persönlich rassistische Vorfälle beobachtet. Unabhängig vom eigenen Erleben stimmen 90 Prozent der Menschen hierzulande der Aussage „Es gibt Rassismus in Deutschland“ zu.

Anzeige | Zum Weiterlesen scrollen

Jüngere Menschen berichten häufiger von rassistischen Angriffen

Die Forscher hatten neben der repräsentativen Befragung der Bevölkerung im Alter ab 14 Jahren auch gezielt Angehörige von sechs Minderheiten in den Blick genommen: Schwarze Menschen, Muslime, Asiaten, Sinti und Roma, Juden und osteuropäische Menschen. Die Befragten konnten sich dabei sowohl selbst einer dieser Gruppen zuordnen als auch angeben, ob sie von Außenstehenden einer dieser Gruppen zugeordnet werden.

Von den Angehörigen der sechs Minderheiten gaben insgesamt 58 Prozent an, schon einmal selbst Rassismus ausgesetzt gewesen zu sein. In der Altersgruppe zwischen 14 und 24 Jahren waren es mit rund 73 Prozent aber deutlich mehr als bei den über 65-Jährigen mit 24,2 Prozent.