Jens Spahn bei Anne Will: Der Pascha-Begriff ist legitim

Bei Anne Will wird über die Berlin-Wahl diskutiert. Jens Spahn feiert die CDU als klaren Sieger.

Jens Spahn bei Anne Will
Jens Spahn bei Anne WillScreenshot/ARD

Bei Anne Will war das Thema des Abends die Wiederholung der Berlin-Wahl. Jens Spahn feierte in der Sendung den Wahlsieg der CDU und sah ganz klar die CDU in der Verantwortung, die Regierungsbildung zu übernehmen. Er bewertete die Christdemokraten deswegen als so erfolgreich, weil sie die Probleme der Menschen verstehen würden. Er ging sogar darauf ein, dass selbst jene, die eigentlich nicht CDU wählen würden, von einer Wechselstimmung ergriffen worden seien.

„Auch wer um 6 Uhr aus dem Berghain kommt, will sicher nach Hause kommen,“ sagte Jens Spahn in der Sendung. Viele Menschen hätten das erste Mal CDU gewählt. Die Silvesternacht hätte überdies ebenfalls eine große Rolle für die Parteienwahl der Berlinerinnen und Berliner gespielt. So spielte das Thema Sicherheit in der Sendung eine herausragende Rolle.

Kontrovers wurde es, als es um die Migrationsdebatte ging. Jens Spahn hat in der Sendung den Pascha-Begriff von Friedrich Merz verteidigt. Er sagte, dass in Berlin in arabischen Familien eine toxische Männlichkeit vorherrschte, die Lehrerinnen und Lehrer, Kindergärtnerinnen und Kindergärtner vor besondere Herausforderungen stellen würde. Omid Nouripour widersprach mit einem kecken „Wow“. Michael Bröcker, Chefredakteur von The Pioneer, sprang ihm zu Hilfe und nannte die Pascha-Äußerung unsäglich. Dabei gab er zu, dass das Thema Sicherheit und Ordnung in Berlin wahlbestimmend war. Man müsse, statt über kulturelle Unterschiede zu diskutieren, die Berliner Ordnungshüter besser ausstatten. Michael Bröcker plädierte für die Einführung von Bodycams, um die Polizei in ihrem Sicherheitsgefühl zu unterstützen. 

„Was kann die Bundesregierung vom Berliner Ergebnis lernen?“, wollte Anne Will wissen. Ursula Münch, Politikwissenschaftlerin, sagte, dass das Ergebnis die Spannungen in der Koalition auf Bundesebene erhöhen würde. Gerade die Wahlschlappe der FDP werde den Ton verschärfen. 

Die ideologischen Gräben in der Koalition auf Bundesebene brächen immer weiter auf, sagte Michael Bröcker, Chefredakteur von The Pioneer. Olaf Scholz müsse nun mehr moderieren als je zuvor. Omid Nouripour von Bündnis 90/Die Grünen widersprach. Er sagte, die Koalitionspartner seien nicht immer einer Meinung, aber insgesamt herrsche ein gutes Klima zwischen SPD, Grünen und FDP. Die Runde wurde sich nicht einig, welche Koalition bald die Stadt regieren würde.


Die anderen Gäste der Sendung waren: Saskia Esken (SPD), Omid Nouripour (Bündnis 90/Die Grünen), Jens Spahn (CDU), Ursula Münch, Politikwissenschaftlerin, Michael Bröcker, Chefredakteur The Pioneer.

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