Es war ein aufsehenerregender Prozess mit Schilderungen von Gewalt, Beleidigungen, aber auch vielen kuriosen Szenen: Sechs Wochen lang verfolgte die Öffentlichkeit das Verleumdungsverfahren von Johnny Depp gegen seine Ex-Frau Amber Heard. Schon vor dem Urteil stellte sich eine überwältigende Menge auf die Seite des 58-Jährigen: Viele Fans warteten jeden Tag auf die Ankunft Depps vor dem Gerichtsgebäude in Fairfax, Virginia. In den sozialen Netzwerken trendeten immer wieder die Hashtags #JusticeforJohnnyDepp und #TeamJohnny.
Nun hat sich Johnny Depp mit einem Instagram-Video an die Öffentlichkeit gewandt und sich bei seinen Fans für die Unterstützung bedankt.
„An alle meine geschätztesten, treuesten und unerschütterlichsten Unterstützer. Wir waren überall zusammen, wir haben alles zusammen gesehen. Wir sind zusammen denselben Weg gegangen“, schreibt Depp darin. Und weiter: „Wir haben zusammen das Richtige getan, alles nur, weil es euch wichtig war. Und jetzt werden wir alle gemeinsam vorankommen.“ Ihm bleibe nichts weiter, „als einfach nur Danke zu sagen“, schreibt Depp.
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Schon kurz nach dem Urteil hatte Depp ein Statement veröffentlichen lassen, in dem stand: „Vom ersten Tag an war das Ziel dieses Prozesses, die Wahrheit ans Licht zu bringen, unabhängig vom Ausgang. Diese zu erzählen war etwas, was ich meinen Kindern schulde und allen, die mich so unterstützt haben. In dem Wissen, das erreicht zu haben, finde ich Frieden.“ Das Statement beendete er mit den Worten „Veritas numquam perit – die Wahrheit vergeht nie“.

Jury sprach Johnny Depp und Amber Heard der Verleumdung schuldig
Die Geschworenen hatten am vergangenen Mittwoch sowohl Heard als auch Depp der Verleumdung schuldig gesprochen. Amber Heards Strafe fiel allerdings deutlich höher aus. Die 36-Jährige müsse ihrem Ex-Mann 15 Millionen Dollar (14 Millionen Euro) Schadenersatz zahlen, während der 58-Jährige ihr zwei Millionen Dollar zahlen müsse, entschied die Jury. Wegen einer Deckelung von Strafzahlungen im Bundesstaat Virginia reduziert sich die Strafe für Heard auf 10,35 Millionen Dollar.
Amber Heard hatte ihrem Ex-Mann häusliche Gewalt vorgeworfen. Johnny Depp verklagte seine Ex-Frau daraufhin vor dem Gericht in Fairfax nahe der US-Hauptstadt Washington wegen Verleumdung, beschuldigte die Schauspielerin seinerseits, immer wieder gewalttätig geworden zu sein, und forderte 50 Millionen Dollar (46,8 Millionen Euro). Heard reagierte mit einer Gegenklage und verlangte das Doppelte.
Amber Heard will gegen Urteil in Berufung gehen
Der sechswöchige Gerichtsprozess war live im Fernsehen übertragen und von einem Millionenpublikum verfolgt worden. In dem Verfahren schilderte Heard, wie ihr Ex-Mann sie misshandelt und auch sexuell missbraucht habe. Depp wies die Vorwürfe vehement zurück und beschuldigte stattdessen Heard, mehrfach gewalttätig geworden zu sein.
Es wurden zahlreiche Zeugen angehört und Video- sowie Tonaufnahmen abgespielt, die eine schwierige Beziehung zwischen dem Paar illustrierten, das von 2015 bis 2017 verheiratet war.
Amber Heards Anwältin kündigte an, die Schauspielerin werde gegen das Urteil in Berufung gehen.
