Amber Heard und Johnny Depp der Verleumdung schuldig gesprochen

Die siebenköpfige Jury hat am Mittwoch im Verleumdungsverfahren zwischen Johnny Depp und seiner Ex-Frau Amber Heard entschieden.

Johnny Depp und Amber Heard
Johnny Depp und Amber HeardAP/Steve Helber

Hollywood-Star Johnny Depp hat den Verleumdungsprozess gegen seine Ex-Frau Amber Heard gewonnen. Die siebenköpfige Jury in Fairfax im US-Bundesstaat Virginia  Jury stellte sich am Mittwoch größtenteils auf die Seite von Depp - gab aber auch Heard in einigen Punkten recht.

Das Urteil fiel am Mittwoch nach insgesamt 13-stündigen Beratungen an drei Tagen. Amber Heard verfolgte die Urteilsverkündung ganz in Schwarz gekleidet vor Gericht. Johnny Depp war zur Verkündung des Urteils nicht im Gerichtssaal erschienen.

Beide müssen Schadenersatz zahlen, Amber Heard aber viel mehr

Heard habe den Hollywood-Star verleumdet, indem sie ihm häusliche Gewalt vorwarf, befanden die Geschworenen. Aber auch Johnny Depp wurde wegen Verleumdung schuldig gesprochen.

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Die Jury sprach Depp Schadenersatz in Höhe von zehn plus fünf Millionen Dollar zu, letztere Summe reduzierte die Richterin aufgrund entsprechender Regulierungen im Bundesstaat Virginia auf 350.000 Dollar. Heard sprach die Jury Schadenersatz in Höhe von zwei Millionen Dollar zu. Letztendlich muss Heard dem Urteil zufolge folglich 8,35 Millionen Dollar (knapp 8 Millionen Euro) an Depp zahlen. Eine Berufung in dem Fall gilt als wahrscheinlich.

Depp hatte seine Ex-Frau auf 50 Millionen Dollar (rund 47 Millionen Euro) Schadenersatz verklagt, nachdem sie ihn in einem Zeitungsbeitrag der häuslichen Gewalt bezichtigt hatte. Heard reichte Gegenklage ein und verlangte doppelt so viel Schadenersatz.

Der sechswöchige Gerichtsprozess war live im Internet übertragen und von einem Millionenpublikum verfolgt worden. In dem Verfahren hatte Heard ihrem Ex-Mann vorgeworfen, sie immer wieder misshandelt und auch sexuell missbraucht zu haben. Depp wies die Vorwürfe vehement zurück und beschuldigte stattdessen Heard, immer wieder gewalttätig geworden zu sein.

Depp hatte zum Auftakt des Prozesses im Zeugenstand erklärt, er wolle „die Wahrheit“ ans Licht bringen und seinen Ruf wiederherstellen. In ihrer Beziehung habe es Streit gegeben, räumte der Schauspieler ein. „Aber niemals bin ich an den Punkt gekommen, Miss Heard auf irgendeine Weise zu schlagen, noch habe ich jemals in meinem Leben eine Frau geschlagen“, betonte Depp unter Eid.

Der bittere Rosenkrieg tobt schon seit Jahren. 2016 hatte Heard nach nur 15 Monaten Ehe die Scheidung eingereicht. Vor rund zwei Jahren hatte Depp in London mit einer Klage gegen die Boulevardzeitung Sun eine Niederlage einstecken müssen. Es ging um einen Artikel, in dem behauptet wurde, Depp habe als Frauenschläger („wife beater“) Heard körperlich misshandelt. Nach einem Prozess mit heftigen Vorwürfen wies der High Court die Klage am Ende ab.