Jüdisches Forum: Judenfeindlichkeit auf 1.-Mai-Demo in Berlin
Auf der „Revolutionären 1. Mai-Demo“ liefen pro-palästinensische Aktivisten mit. Es sei zu antisemitischen Vorfällen gekommen, beklagt das Jüdische Forum.

Das Jüdische Forum hat seine Antisemitismus-Vorwürfe gegen Teilnehmer der „Revolutionären 1. Mai-Demo“ erneuert. Das Forum berichtet von judenfeindlichen Sprechchören, Transparenten und Schildern. Die Gruppe „Palästina spricht“ habe das Motto „Intifada ist unser Klassenkampf“ ausgerufen. Mit diesem Motto werden laut des Forums Judentum und Kapitalismus gleichgesetzt. Der Hass, der unter diesem Leitspruch propagiert wird, richtet sich auch gegen die israelische Zivilbevölkerung. Die „Intifada“ werde von Linken als Klassenkampf verklärt.
Die Forderung einer "Intifada" bis zum Ende der "Apartheid", mit er hier offenbar #Israel gemeint ist, kann als Aufruf zur gewaltvollen Auslöschung des Staates Israels verstanden werden. #b0105 pic.twitter.com/KSms0vxnHr
— Jüdisches Forum (@JFDA_eV) May 1, 2022
Israelfeindliche Inhalte seien in drei Demo-Blöcken sichtbar gewesen. Auf der Seite des Jüdischen Forums wird berichtet: „So hieß es im Frontblock auf einem Plakat bspw. ‚Intifada until Apartheid [Israel] falls‘, was als Aufruf zur gewaltvollen Auslöschung Israel verstanden werden kann. Ein Transparent mit der Aufschrift ‚Apartheid exists, Palestine resists‘ war mit der Unterschrift ‚27.027 km²‘ versehen, was der Gesamtfläche Israels und der palästinensischen Gebiete entspricht und somit auf eine Ein-Staat-Lösung ohne die Existenz Israels abzielt.“ Des Öfteren sei der antisemitische Sprechchor „From the river to the sea, Palestine will be free“ angestimmt worden, dessen Kernaussage ebenfalls die Auslöschung des Staates Israel ist.
Wie schon bei den israelfeindlichen Demonstrationen am Wochenende davor wurden in einem Block Fahnen der PFLP-nahen Gruppe Samidoun geschwenkt. Samidoun sei in Israel als Terrororganisation eingestuft. „Zwar war die Demonstration demzufolge nicht maßgeblich geprägt durch antisemitische Inhalte, doch ist festzuhalten, dass ein nicht geringer Teil der Demonstration offensichtlich kein Problem mit entsprechenden Akteur:innen und Inhalten zu haben scheint“, schreibt das Forum.
