Julia Klöckner fährt den schmutzigsten Dienstwagen

Zudem verpasst die gesamte Regierung ihre selbst auferlegte Quote an E-Autos im Fuhrpark des Bundes.

Kein anderer Bundesminister verfügt über einen schmutzigeren Dienstwagen als Julia Klöckner (CDU).
Kein anderer Bundesminister verfügt über einen schmutzigeren Dienstwagen als Julia Klöckner (CDU).dpa/Johanna Geron

Berlin-Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) fährt aktuell den klimaschädlichsten Dienstwagen der gesamten Bundesregierung. Das geht aus einem Bericht des Tagesspiegels hervor, der sich auf die Antwort einer Kleinen Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion bezieht. Demnach verpasst die gesamte Regierung außerdem auch ihre selbst auferlegte Quote an E-Autos.

Noch vor drei Jahren fuhr die Ministerin gemeinsam mit Rapper Smudo mit 485 PS über den Nürburgring. Damals sagte sie: „Ein Rennwagen mit Bauteilen aus Pflanzenfasern ist genauso leistungsstark wie ein konventionelles Rennfahrzeug.“ Das könne sich auch im Alltag bewähren. Offenbar nicht in ihrem eigenen: Julia Klöckner wird dem Bericht zufolge derzeit in einem verlängerten Audi A8 Diesel zu ihren Terminen chauffiert. Der Wagen stößt dabei 191 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Kein Dienstwagen der Bundesregierung ist klimaschädlicher.

Auf Platz zwei folgt dem Bericht nach Kanzleramtsminister Helge Braun von der CDU, der mit seinem BMW 730Ld 150 Gramm ausstößt. Seit 2020 gilt in der EU für Hersteller ein CO2-Flottengrenzwert von 95 Gramm.

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Nur ein Mitglied aus der Ministerriege fährt ein E-Auto

CDU-Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, SPD-Justizministerin Christine Lambrecht und SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil pusten alle drei mit einem Audi A8 jeweils 66 Gramm in die Atmosphäre. Bundesumweltschutzministerin Svenja Schulze (SPD) und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer fahren demnach den gleichen: einen BMW 745. Der von Scheuer stößt 60 Gramm CO2 aus, das Modell der Umweltministerin 52 Gramm. Als einziges Mitglied der Bundesregierung hat Schulze außerdem ein Elektroauto im Fuhrpark, einen Mercedes EQC 400.

Vom selbstgesetzten Ziel, dass mindestens 20 Prozent des Fuhrparks des Bundes im zivilen Bereich aus Elektroautos besteht, ist die Regierung noch meilenweit entfernt. In der gesamten Flotte von circa 32.500 Fahrzeugen gibt es gerade einmal 405 Elektroautos. Das entspricht einer Quote von 1,24 Prozent.

Die CO2-Werte, die die Bundesregierung auf dem Papier angibt, dürften in der Realität allerdings noch höher ausfallen. „In unseren Dienstwagenumfragen zeigen wir jedes Jahr: Die Emissionen der Dienstwagen im Realbetrieb sind bei Verbrennerfahrzeugen wesentlich höher und damit gleichzeitig auch die CO2-Emissionen“, erklärte Barbara Metz, stellvertretende Geschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegenüber der Zeitung.