Kampf gegen Armut: Tafeln sehen keine Fortschritte

Armut dürfe nicht nur verwaltet werden, das Ziele müsse eine nachhaltig Beseitigung sein.

Helferinnen bei der Berliner Tafel.
Helferinnen bei der Berliner Tafel.dpa/Britta Pedersen

Berlin-Der Tafel-Dachverband sieht kein Vorankommen im Kampf gegen Armut. Anlässlich seines 25-jährigen Bestehens mahnte der gemeinnützige Verein auch Besserungen im Umgang mit Lebensmittelverschwendung an. „Das Ziel darf nicht sein, Armut zu verwalten, sondern nachhaltig zu beseitigen“, so der Tafel-Vorsitzende Jochen Brühl. „Leider sehen wir in den letzten 25 Jahren kein Vorankommen“, sagte er weiter.

Immer mehr Menschen nähmen das Angebot der Tafeln nicht als zusätzliche Entlastung wahr, sondern nutzten es Brühl zufolge als „existenzielle Versorgungshilfe“. Die Tafel könne und wolle aber keine Aufgaben des Sozialstaats übernehmen.

Anzeige | Zum Weiterlesen scrollen

Zum Thema Lebensmittelverschwendung erklärte Brühl, zwar sei endlich ein Bewusstsein für das Thema zu bemerken, getan werde aber noch zu wenig – „vom Produzenten bis zum Endverbraucher“.

Im Jahr 1995 hatten sich die damals bundesweit 35 Tafeln in einem Verband organisiert. Inzwischen gehören dem Dachverband 948 Tafeln mit 60.000 Freiwilligen an. Der gemeinnützige Verein gibt an, jährlich 265.000 Tonnen Lebensmittel zu retten und 1,65 Millionen Menschen zu unterstützen.