Karl Lauterbach und Kölner Karnevalisten schließen Frieden
Der Gesundheitsminister wollte, dass der Kölner Karneval wieder verschoben wird. Dafür gab es Kritik. Nun können Feiern mit der 2G-plus-Regel stattfinden.

Nach einem Zwist um Karnevalsfeiern in Corona-Zeiten haben Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Kölns oberster Karnevalist Christoph Kuckelkorn nun versöhnliche Töne angeschlagen. Die beiden Männer hätten sich am Dienstag – wenige Tage vor dem Karnevalshöhepunkt – digital in „freundschaftlicher und konstruktiver Atmosphäre“ ausgetauscht, teilte die örtliche SPD-Stadtratsfraktion am Mittwoch mit.
Lauterbach wurde in der Mitteilung mit den Worten zitiert: „Der Karneval liegt mir als Rheinländer besonders am Herzen.“ Er habe sich sehr über den Austausch und „die vielen Gemeinsamkeiten“ gefreut, die man miteinander habe. Lauterbach sagte auch, er freue sich auf ausgelassenes und unbeschwertes Feiern. Allerdings mit dem Zusatz: „sobald wir die Pandemie langfristig im Griff haben“.
Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, erklärte, alle Beteiligten seien sich einig darin gewesen, dass der Karneval mehr sei als Partys und bunte Kostüme. „In Pandemiezeiten geht das aber eben nicht immer so, wie wir uns das wünschen würden. Deswegen müssen aufgrund klarer Vorgaben durch die Politik immer wieder neue Wege gefunden werden, um den Menschen auch in schwierigen Zeiten ein wenig Fastelovendsjeföhl zu geben.“
Rosenmontagsumzug in diesem Jahr im Kölner Stadion
Der Zwist war im Dezember ausgebrochen. Lauterbach – geboren in Düren bei Köln – hatte damals erklärt, ihm wäre ein Sommer-Karneval lieber, der „dann unter sicheren Bedingungen“ stattfinden könne. Auf derartige Verschiebe-Vorschläge reagiert man in Köln allerdings allergisch. Kuckelkorn hatte daher in einem Offenen Brief erwidert: „Es ist schade, wie wenig Sie als Rheinländer über den Karneval wissen. Sonst würden Sie sich nicht öffentlich eine Verlegung der Karnevalsaktivitäten in den Sommer wünschen.“
In Köln wird in den kommenden Tagen tatsächlich Karneval gefeiert, allerdings unter besonderen Regeln. Wer feiern will, muss die 2G-plus-Regel erfüllen. Der Rosenmontagszug soll im kleineren Format vor 8800 Zuschauern durch das Kölner Stadion ziehen.
